Tag 19 – 2.5.2019

Es ist lustig, ich hab mir zum Frühstück mal so ein Tetrapack mit Joghurtdrink gekauft, dachte ich. Aber was da in mein Glas tropfte, war dickflüssiger Erdbeerjoghurt. Finden die Jungs natürlich lustig und seither stehen immer vier Tetrapacks auf dem Zmorgetisch, eins mit Nature und eins mit Vanille, dann mein Erdbeerjoghurt und die normale Milch. Ich werde an meinem Liter wohl noch eine Weile haben, weil „Mami, wäh, äs hät Kernli drin“ und sogar ganze Erdbeerstückli, das isst keiner. Draussen ist es bewölkt und kalt, wir ziehen uns nach dem Zmorge warm an und die Jungs besuchen mal die Hasen. Wir waschen ab im Sanitärgebäude und die Jungs kommen nach und finden einen Kessel voll Dinosaurier zum Spielen. Es liegen auch noch Kissen und Decken rum für die Gartenstühle und so entsteht auch noch eine Höhle. Ich frage Kikan wegen einer Waschmaschine und darf ihre im Haus füllen. Sie bietet an, mir auch die zweite Maschine zu machen und alles im Haus aufzuhängen, ich solle ruhig einen Ausflug machen. Als erstes flüchten wir aber in den Wohnwagen, es regnet richtig und mit Wind. Wir sind froh über unser Vorzelt, zwar zu kalt zum drin sitzen jetzt grad, aber die nassen Sachen bleiben draussen und trocknen wieder wenn die Sonne kommt. Ich backe einen Rhabarberkuchen in unserem kleinen Backofen und wir wärmen grad noch die Pizzareste von gestern auf. So gestärkt geht es ins Auto und zum nächsten Baumarkt, René hat ein Angebot für eine Bohrmaschine gesehen, die unsere Stützen mit etwas mehr Power runterfahren kann. Wir finden sie und auch Schmierfett für unsere Tür.

Das Wetter ist mal Sonne, mal Regen, aber wir wagen es trotzdem und fahren 20min zum Strand, wo es die bekannten Raukar von Gotland haben soll. Das sind Felstürme, die das Meer ausgewaschen hat. Nach einem kurzen Fussmarsch durch ein Naturschutzgebiet haben wir sie auch gefunden und es wäre ein Kletterparadies für die Jungs gewesen, aber die dunkle Wolke über uns lässt los und es prasselt der Regen auf uns nieder. Also im Laufschritt zurück durch den Wald zum Auto. Allgemeines beschweren wegen nassen Hosen, das ich zum Glück mit einem Sugus besänftigen kann. Sehen auf dem Rückweg auch noch ein altes Fischerdorf, aber aussteigen mag niemand. Wir halten im Dorf dann noch beim Coop, ja, gibt es tatsächlich in Schweden, nur die Schrift ist grün, und kaufen das nötigste ein. Übrigens treffen wir hier hauptsächlich ältere Leute, die jungen zieht es aufs Festland und es hat nie Verkehr. Haben auch zweimal einen Hasen auf der Strasse gehabt und mal einen Fasan. Mmhh, frag mich grad, ob es hier auch Elche gibt. Aber eine Herde Wildpferde hat es, Kikan hat mir das Gebiet gezeigt, wo sie herumziehen und wo man sie mit Glück sehen kann. Leider möchte ausser mir keiner dahin, also fahren wir zurück. Die Wolken haben sich verzogen und die Jungs möchten endlich unsere versprochene Kanufahrt einlösen. René nimmt zwei ins Boot und ich einen, alle natürlich mit Schwimmweste und wir paddeln ein ordentliches Stück auf dem Bach entlang. Wunderschön und ruhig, nur die Enten schnattern empört, wenn wir kommen. Dann heizt René den Grill an, wir haben Spargeln und gotländisches Entrecôte für uns gekauft, die Jungs haben Fleischbällchen vom Grill, Tomaten und Büffelmozzarella und Fladenbrot aus dem Backofen. Wir sehen und hören Per mit einem Oldtimer Musclecar auf dem Hof rumfahren und kaum ist aufgegessen, sind alle schon weg und gucken bei ihm in die Werkstatt. Er muss was an den Bremsen machen, wird mir dann erzählt. Ich kann derweil in Ruhe aufräumen.

Wir stecken sie dann ins Bett und packen in 32min das Vorzelt mit Stühlen, Tisch, Teppich und Fahrrädern ein! Es war grad trocken und morgen früh ist es sicher kälter und vielleicht wieder nass. Jetzt haben wir uns aber ein Feierabenddrink verdient.

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