Tag 33 – 16.5.2019

Blauer Himmel und keine Wolke dominieren heute. Trotz viel Wind wird es 16°C warm, es ist herrlich. Hier gibt es frische Brötchen im Shop und René holt uns welche. Dann ist mangels Geschirrspüler mal wieder gemeinsames Abwaschen angesagt, die Jungs sind mit Eifer dabei. Nachher lassen wir den Wohnwagen noch stehen und spazieren alles am Vätternsee entlang bis zum Stadtzentrum. Erst von den Klippen runter noch durch Wald und dann am Strand entlang alles Fussweg 3 Kilometer weit. Müssen ab und zu ein Gummibärchen verteilen und auf Steinen balancieren, damit sie bei Laune bleiben. Aber es lohnt sich, vorne sieht man den Hafen am Vättern, den Bahnhof und auf der anderen Seite den Munksjön, einen weiteren See. Die Restaurants am Vättern sind leer, der Wind bläst so kräftig, es hat Wellen wie am Meer. Auf der anderen Seite am Munksjön eine Promenade mit modernen Gebäuden, man wähnt sich fast in Hamburg im neuen Viertel an der Elbe, hippe Restaurants und Cafés voll mit schick gekleideten Leuten. Auch wir finden mit Glück einen Tisch an der Sonne ohne Wind und geniessen ein leckeres Mittagessen. Der Preis von 12.- pro Teller beinhaltet auch Salatbuffet, Brot mit Kräuterbutter, Wasser und Kaffee und wir finden es für eine solche Lage sehr preiswert.

Leider müssen wir die Fussgängerzone links liegen lassen und den Bus zurück nehmen. Tickets zahlt man übrigens beim Chauffeur mit Kreditkarte, wie fast alles hier in Schweden. Punkt zwei Uhr, wie vorgeschrieben, checken wir beim Camping aus und fahren Richtung Vimmerby. Nachdem langsam alle DVD’s schon mehrmals im Auto geschaut waren, mussten wir uns etwas Neues einfallen lassen gegen „wann sind wir endlich da“. Wir haben die Hörbücher von Bibi Blocksberg entdeckt und seither hext die kleine Hexe von Anfang bis Ende der Fahrt.

Auch am See Nossenbaden auf dem Campingplatz haben wir freie Platzwahl und stellen uns direkt ans Ufer. Müssen aber noch schnell zum Einkauf ins Dorf unter Protest von Nik. Aber alle suchen dann ihr Joghurt aus und helfen beim Einräumen. Während René noch im Sonnenschein grilliert, entdecken sie den Spielplatz und das Seeufer hinter dem Wohnwagen. Eine alte Dose wird zur Fischfalle, das Schilf zum Besen und im Wasser getaucht malt es den Baum an. Die Natur ist doch der beste Spielplatz!

Wir essen mit Blick auf den See und die schwimmende Sauna, die Sonne leuchtet noch am anderen Ufer die Bäume an und drei Personen springen beherzt in den See am kleinen Badestrand. Es hat einige Familien hier, auch aus Deutschland, morgen geht ja der Astrid Lindgren Park auf. Die Tickets können wir direkt hier an der Reception kaufen, allerdings Rabatte gibt es keine. Bin gespannt auf morgen, ob es wirklich die 120.- wert ist.

Tag 32 – 15.5.2019

Was für ein ereignisreicher Tag! Wir haben die Jungs früh geweckt, also halb neun;-) Dann sind wir nach dem Zmorge los mit dem Auto ins Nachbardorf Nissafors zu Kallfelt Leder. Ist ein Tip aus meinem Schwedenführer und es heisst, die Kinder dürfen dort selber ein Portemonnaie gestalten. Zufällig treffen wir gleich auf den neuen Inhaber, er und seine Freundin haben das Geschäft von den Kallfelts übernommen und er führt uns gern durch die Werkstatt. Sie kaufen das Leder von Elchen und Kühen ein und verarbeiten es weiter. Auf unsere Frage nach dem Kinderportemonnaie wird erst verneint, das sei nur im Sommer zu haben und sie hätten noch gar keine farbigen Lederteile ausgestanzt. Aber dann kommt er doch mit einer Schachtel naturfarbenen Lederteilen in verschiedenen Grössen und die Jungs dürfen sich das Zubehör aussuchen. Er übergibt dann an Brigitte, die aus Deutschland kommt und so können die Jungs mit ihr recht selbstständig Kleistern, Hämmern und Stanzen. Sie näht dann alles mit der Industriemaschine zusammen und dann kann man sich noch einen Elch einprägen lassen. Auch ein Echtheitszertifikat aus Leder mit Ihrem Namen bekommen die Kinder zum ins Portemonnaie legen. Natürlich werden wir auch noch im Shop fündig.

Dann müssen wir bis zwölf aus dem Isaberg Camping rausfahren, aber ziehen den Wohnwagen nur auf die andere Seite der Schnellstrasse. Dort ist ein Rastplatz direkt am See und vom Camping noch der Kanu und Pedalo Verleih. Eine Fasssauna zum Mieten, ein Spielplatz und Badestrand laden dort zum Bleiben ein. Wunderschön im Sonnenschein und mit 15°C ist es auch richtig mild. Nach einer Spielstunde im Sand und Wald fahren wir los, es geht nur eine Stunde in Richtung Jönköping. Es ist ein kleiner Camping, aber erhöht über dem Vätternsee ganz unten am Ende. Wir können wieder den Stellplatz aussuchen und sind direkt am Zaun mit Sicht über den See, sogar die Jungs haben diese Aussicht und möchten später mit offenen Vorhängen schlafen. Der Teller Pasta schmeckt auch exklusiver mit dieser Sicht und wir geniessen ein spätes Zmittag im Wohnwagen.

Dann haben wir das Angebot vom Camping genommen, ein Familieneintritt ins Hallenbad für 165 Kronen, zirka 17.-. Es liegt nur ein kurzer Fussmarsch entfernt und ist recht gross. Etwas mehr als das Geiselweid zuhause, mit Rutsche, Wellenbad (mit den höchsten Wellen, die wir je gesehen haben), Rundströmungsbad und Whirlpools. Wenige Besucher und die Jungs sind glücklich, endlich wieder Baden. Es hat im Sommer auch ein Aussenbad mit noch mehr Rutschen. Essen dort noch zu Abend und sind mal wieder fast die Letzten, die um acht rausgehen. Spazieren zurück und freuen uns über sicher sieben Hasen, die auf der Wiese und dem Parkplatz unterwegs sind. Sind gerade rechtzeitig für den Sonnenuntergang und geniessen die rosa Verfärbung bis zum Schluss. Die Natur ist einfach ein Traum in Schweden!

Tag 31 – 14.5.2019

Heute geht es vom Strand ins Skigebiet. Erst allerdings heisst es Vorzelt einpacken, Lio möchte unbedingt helfen und sammelt fleissig Heringe, fährt den Abwassertrolley zum Leeren und kniet sich auf das Zelt, um die Luft rauszudrücken. Das animiert die anderen Zwei und auch sie entsorgen und packen ein. So sind wir schnell fertig und sagen Karlsborg Tschüss, es war ein sehr netter Camping. Auf dem Weg müssen wir noch bei einem Bolist halten, eine Kette mit Handwerkszubehör. Hatten in Gotland eine Bohrmaschine gekauft, um die Stützen runterzukurbeln und heute morgen hat sie den Geist aufgegeben. Erst wollten sie uns zurück nach Gotland schicken, dann die Maschine zur Reparatur nach Stockholm einsenden und wir sollten sie dann wieder abholen. Mussten mehrmals betonen, dass wir nur auf der Durchreise sind, aber dann nach mehreren Telefonaten und einem Reparaturversuch bekommen wir doch eine neue.

Weiter gehts zum Supercharger in Ulricehamn, der ist so gross, dass wir getrost unseren Wohnwagen angehängt lassen können. Mache Sandwiches für alle und gestärkt fahren wir ins Isaberg Mountain Resort. Für uns nur Hügel rundherum, aber das Skigebiet von Südschweden! Direkt neben der Schnellstrasse, der einzige Minuspunkt hier, liegt ein Hotel/Camping/Hüttenpark auf dem man unglaublich aktiv sein könnte. Kletterpark ab sechs Jahren, Mountainbiketrails und Verleih, Golf, See zum Baden und SUP/Kanu/Pedalo fahren, Minigolf, grosser Spielplatz. Ein älteres und ein neues Servicegebäude mit top Küche, Aufenthaltsraum, gratis Sauna, gratis Duschen, WC’s mit schwedenrot Mosaik:-) und tollem Familienbad. Da kannst Du duschen und daneben erhöht dein Kind, Wickeltisch, Babybad, Miniwc und grosses WC. Habe ich den Geschirrspüler schon erwähnt? Für 35.- die Nacht für den Stellplatz.

Haben die Jungs toben lassen auf dem Spielplatz und uns für das Restaurant entschieden für den Znacht. Das Gebäude mit Restaurant und Reception ist so, wie wir uns ein Skiresort in den USA vorstellen. Am Eingang hängt ein Elchkopf, ich musste mit Lio dann draussen nachschauen, ob nicht noch das Hinterteil draussen hängt:-). Nur ein Tisch noch besetzt, wir haben die freie Platzwahl. Das Kindermenü ist auch gleich Malset und bekommen gleich Filzstifte. Von der Reception gabs davor übrigens eine Papiertüte zur Wahl mit Dinos, Monstertrucks oder Fussball und darin Wachsmalstifte, Rätsel, Sticker, Memory… Der Kellner spricht lupenreines Englisch und erklärt uns gern die Gerichte aus der Region, die bei ihnen auf der Karte sind. Ich nehme Raggmunk, traditionelle schwedische Kartoffelreibekuchen mit Speck und Beeren, René hat Biff Höganloft nach dem Namen des Restaurants und alles ist super! Siehe Fotos. Die Jungs wollen Köttbullar mit Kartoffelstock, allerdings Lio nur die Fleischbällchen und Noé nur den Stock, alles kein Problem. Ketchup für den Jüngsten, weil er die Sauce nicht mag, kein Problem, noch zusätzliche Fleischbällchen, aber gern. Apfelsaft einmal mit Sprudelwasser gemischt, einmal mit normalem Wasser kommt gleich im Literkrug, wir haben mehr als genug. Können uns das Dessert aber nicht entgehen lassen, Vanilleglacé mit Meringue und Schoggisauce für René, ich nehme weissen Schoggicake mit Passionsfrucht und caramelisierten Nüssen, die Jungs je eine Kugel Glacé. Der Kellner fragt, ob alles gut ist und ich muss leider verneinen, mein Cake ist noch fast gefroren und schmeckt so nach nichts. Kein Problem, ich erhalte natürlich das andere Dessert mit Zitronentiramisu aus Lemoncurd und Biskuitboden. Mittlerweile hatte es noch drei Tische mehr besetzt, aber wir sind immer sofort bedient worden, unglaublich zuvorkommend und können das Restaurant wärmstens empfehlen. Und für Schweizer immer noch zu einem absolut normalen Preis. Wir rollen uns patschsatt zum Wohnwagen und bewundern noch das Abendrot, definitiv ein Ort zum Wiederkommen.

Tag 30 – 13.5.2019

Herrlicher Sonnenschein und blauer Himmel dominieren heute den ganzen Tag. Wir fahren gleich nach dem Zmorge los Richtung Mariestad. Freuen uns über den Ausflug über Nebenstrassen, immer wieder bieten sich schöne Aussichten auf Seen und herzige Weiler mit roten Häusern. In Mariestad parkieren wir am Hafen und schlendern dann durch den alten Dorfkern. Sehr hübsch und dann kommen wir auf den Hauptplatz mit Geschäften. Ich entdecke Lindex, ein schwedisches Modegeschäft und kann nicht wiederstehen, dass wurde mir empfohlen und ich werde auch fündig. Unterdessen schlecken die Jungs mit René ein Glacé. Nach einem kurzen Abstecher in den Stadtpark zu den WC-Anlagen dürfen sie dann noch ins örtliche Spielwarengeschäft.

Soviel anschauen gibt Hunger und wir essen mit Sicht auf den Fluss beim Schnellimbiss lecker Kebaprolle, Hamburger und Chicken Nuggets. Spazieren dann am Fluss entlang zurück zum Hafen und zum Auto. Wir dachten, dass hier der Göta Kanal in den Vämernsee trifft, aber sind falsch und so fahren wir noch ein kleines Stück nordwärts. In Sjötorp laufen wir um die Schleusen und gucken über den endlosen Vämernsee. Auch hier ein Wohnmobilstellplatz direkt an den Schleusen wie schon in Berg, falls also jemand hier mitliest mit Bus oder Wohnmobil, es gibt ganz viele Stellplätze direkt an den Sehenswürdigkeiten.

Fahren zurück mit einem kleinen Umweg zum Biltema, einem Handwerker- und Outdoorladen, damit Lio seine ersehnte Veloglocke erhält, Noé hatte eben in Örebro eine bekommen, weil er gar nichts am Velo hatte und Lio wollte jetzt neben seiner Hupe natürlich auch eine. Setzen uns noch auf den Spielplatz an die Sonne auf dem Camping, bevor wir grillieren. Im Vorzelt hatten wir den ganzen Tag die Fenster auf, es roch immer noch nach Fondue, aber jetzt geht es und die Sonne heizt wieder ein. Essen draussen im Vorzelt und haben noch Sonnenstrahlen bis halb neun. Jetzt ist es halb elf und alle hören noch Globi, wir gezwungenermassen auch;-)

Tag 29 – 12.5.2019

Noé wacht auf und fragt, wann ich den Zmorge mache. René antwortet daraufhin, es ist Muttertag, da könne Noé doch für mich den Tisch decken. Postwendend kommt zurück, „da mache ich nicht mit“! Überhaupt heiße das Muetteretag (das was man hinten an die Schraube macht) und somit müsse ich trotzdem alles machen.😂

Hatte dann doch Eier und Baguette zum Zmorge und nach ein bisschen Spielen sind wir zur Festung von Karlsborg gefahren. Ich hatte schon im Reiseführer und dann auch im Internet von der Schatzsuche ab drei Jahren gelesen und wollte das mit ihnen machen. Aber wie so oft hieß es im Museum sorry, only next week. Haben also die 120 Kronen Eintritt bezahlt und sind rein ohne Suche. Was soll ich sagen, die Festung ist noch von Militär bewohnt und genau um das dreht sich die Ausstellung. Alt, verstaubt, muffelig, mit Uniformen von damals bis heute, Kanonen, Säbel, erste Drohnen bis Afghanistan und UN Einsätze heute. Die Jungs fanden es gut, beim Telegraphen zu morsen und alte Telefone zu bedienen, Propeller zu drehen und es hatte fast keine „nicht anfassen“ Schilder.

Aber ich finde sie noch zu klein, um über Krieg zu diskutieren und Details anzuschauen, also haben wir ein paar Sachen ausgelassen. Schnell waren wir wieder draußen mit Hunger. In der Festung hat es neben der Militärkantine auch ein öffentliches Café. Mit Kinderspieltisch, Wickeltisch und Ikeastühlen, guten Sandwiches und natürlich Pfannkuchen. Allerdings kann man in einer Ecke auch Kleidung mit dem Aufdruck schwedische Armee kaufen. Als alle satt sind, sind wir zurück zum Wohnwagen gefahren. Mussten noch anhalten, da die Brücke über den Göta Kanal oben war, es fahren doch schon Schiffe.

Mit basteln, ferngesteuerte Rennautos fahren, etwas Spielplatz ist die Zeit bis zum Znacht schnell rumgegangen. Ich habe auch endlich mal mit meinen Tischsets angefangen, essen nämlich draußen ohne Tischdecke, die ist zuhause geblieben. Apropos, Nik vermisst seine Freunde und fragt vermehrt, wie lange es noch geht, bis wir wieder daheim sind. Haben deshalb und auch wegen dem kühlen Wetter ein Fondue gemacht. Im Vorzelt, geht ja geschmacktechnisch nicht im Wohnwagen und draußen war es nur 6C, aber im Vorzelt mit dem Gaskocher erreichten wir doch 17C. Alle hatten es sehr gern.

Tag 28 – 11.5.2019

Es geht wieder Richtung Süden, hurrah. Ich freue mich, denn jetzt habe ich sie echt genug gesehen, die Tulpen und Osterglocken. Und das zarte Grün an den Birken und der Rest noch kahl. Wir packen bei Sonnenschein das Zelt ein und sagen den Bündnern Tschüss, sie reisen heute auch weiter. Die Fahrt geht nur etwas mehr als eine Stunde nach Karlsborg, aber hier haben die Kastanien schon Blätter und der See ist traumhaft. Wir dürfen uns den Platz direkt neben dem Spielplatz aussuchen und mit Seesicht, herrlich. Stellen das Vorzelt auf und die Sonne heizt sogleich ein, obwohl draussen nur 14°C sind.

Der Platz ist überschaubar, mit vielen Dauercampern, aber alles nötige ist da. Und sehr vieles ist auf deutsch angeschrieben, an der Reception kann man das Wichtigste einkaufen und sie vermieten auch Kanus, Pedalos, eine Vespa und Velos. Das ist der erste Platz, der richtig auf hat und nicht nur auf Sparflamme läuft. Ich darf ein Velo mit Kindersitz ausleihen und wir machen eine Velotour am See entlang bis zur Festung Karlsborg. Die heben wir uns allerdings für morgen bei Schlechtwetter auf und gehen auf dem Rückweg noch einkaufen. Nik freut sich ja schon auf Regenwetter, er hat heute gefragt, wann wir wiedermal einen ganzen Tag im Piji verbringen🙈.

Beim Fahren kommen wir auch über die Brücke vom Göta Kanal, der geht hier nämlich durch und im Sommer könnte man tolle Schifffahrten machen. Eines Tages möchte ich mit René mit dem Schiff den Kanal befahren! Der See ist hier auch genial mit Kindern, er fällt ganz flach ab und man kann den ganzen Camping entlang am See plantschen. Was mir natürlich besonders gefällt, ist die Waschküche mit Sternentapete und pinken Abtropfbecken😉. Leider muss man aber fürs Duschen wieder 5 Kronen Münzen einwerfen.

René lässt noch das ferngesteuerte Boot über den See flitzen und dann grillieren wir mal wieder, mmmhhh. Essen im Vorzelt um viertel vor acht und müssen den Jungs Sonnenbrillen besorgen, weil sie noch so geblendet werden! Es ist wärmer im Vorzelt als im Wohnwagen und wir bleiben sitzen, bis nach acht die Sonne hinter den Bäumen verschwindet. Nach dem Abwasch geniessen wir unser Panoramafenster mit Sicht auf den See und das Abendrot, während die Jungs einschlafen. Das sind Camping Highlights, wie auch der Rabe, der uns die Fleischverpackung neben dem Grill stibitzt hat, zum Glück nur die leere!

Tag 27 – 10.5.2019

Eigentlich wollten wir heute weiter. Aber der Regen trommelt schon die ganze Nacht auf das Wohnwagendach und wer möchte bei dem Wetter das Vorzelt abbauen und einräumen. Ausserdem ist es woanders auch nicht besser zum Aufstellen. Also spielen wir Eile mit Weile und melden uns für eine weitere Nacht an der Reception an. Die geben uns den Code für den kleinen Spielraum hier und die Jungs sind glücklich.

Uns zieht es dann doch mal hinaus und wir entscheiden uns zum Marieberg Shoppingcenter zu fahren. Locken die Jungs mit der Aussicht auf Mittagessen dorthin und es hat auch einen Minispielplatz und einen kleinen Bildschirm mit schwedischem Pingu. Genügt aber vollauf und sie wünschen sich dann noch einen Hamburger, perfekt. Direkt daneben ist auch ein Inder mit Mittagsbuffet, sehr lecker und frisch gekocht, grosse Auswahl, Wasser und Kaffee inbegriffen und mit 11.- CHF pro Person absolut zahlbar. Überhaupt isst man hier in Schweden gut und günstig über Mittag.

Geben uns dann je eine Stunde kinderfrei, René geht zuerst mit den Jungs in den Baumarkt Jule und ich später mit ihnen noch ein T-Shirt aussuchen. Finde auch noch Handwerkerhosen in schwarz und pink, jetzt kann ich mithalten, wenn alle mit ihren Engelbert-Strauss Hosen am Werkeln sind:-). Wieder auf dem Camping ist auch die Bündner Familie zurück vom Baden und die zwei jüngeren Kinder, 5 und 2,5 Jahre alt, kommen gern mit ins Spielzimmer. Die Jungs sind glücklich, spricht endlich jemand schweizerdeutsch und sie spielen ganz toll. René grilliert, das Wetter ist schön geworden und es kommen laufend neue Leute auf den Camping. Auch eine Motorradgruppe mit 40 Bikes checkt in den Häuschen ein. Die Jungs zieht es nochmal raus und sie treffen wieder die anderen Schweizer Kinder im Spielzimmer. Jetzt sind auch die zwei Grösseren und die Eltern dabei und wir geniessen es auch, jemand zum Plaudern in der Muttersprache zu haben. Sie bringen noch Fruchtsalat und wir Guetzli und es wird halb elf, bis die Jungs im Bett sind.

Tag 26 – 9.5.2019

Was soll ich heute schreiben.. wir waren baden, 8 Stunden lang!

Nik war schon halb acht wach und hat alle geweckt, die Vorfreude war gross, aber das Bad natürlich erst um elf auf. Also raus auf den Spielplatz, mit der Hoffnung, dass die Schweizer Kinder aus dem Graubünden Bus weiter vorn auch da sind. Aber leider liess sich niemand blicken und so haben wir gebastelt bis kurz vor elf. Dann ging es rüber ins Dschungelbad und es war echt toll. Gab einen Whirlpool direkt neben den zwei Kinderbädern und so konnten wir von da aus unsere Jungs überblicken. Auch fast keine Besucher, habe mal 20 gezählt im grossen Becken, mussten nie anstehen oder beim Essen warten. Wir sind auch gerutscht, den Wildwasserstrudel und die Bahn mit den Doppelreifen, sogar Lio habe ich mitgenommen im Reifen. Stand ab sieben Jahren, aber nachdem wir noch ein Papa mit Kleinkind gesehen haben und die Bahn ja selber als harmlos eingestuft hatten, habe ich es gewagt und er wollte auch unbedingt wie die Grossen mal. Fand es auch toll, nur die zwei kurzen dunklen Abschnitte fand er etwas gfürchig, könnte ja ein Geist kommen im Dunkeln. René hat alles ausprobiert und hatte grossen Spass, hat noch ein paar wilde Sachen für Grössere. Zu jeder vollen Stunde werden mit Licht und Sound die Wellen angekündigt und Nik und Noé haben sich immer reingestürzt für die 10min. Lio wollte immer nur am Schluss über die kleinen Restwellen springen. Wir haben also da zu Mittag gegessen und noch Glacé und so gegen sechs habe ich mal angekündigt, dass jetzt genug ist, allgemeiner Aufschrei „nein, wieso jetzt schon“!

Um sieben standen wir dann wieder draussen und sind zurück zum Wohni, wo wir noch Pasta gekocht und ein kurzes Eile mit Weile gespielt haben. Es regnet aufs Dach und morgen wird es ähnlich, nun sind wir unschlüssig, was wir morgen machen wollen.

Tag 25 – 8.5.2019

Sowas wie Halbzeit, unglaublich. Die Zeit vergeht so schnell! Wir sind am nördlichsten Punkt unserer Rundreise, allerdings wäre Schweden noch viel grösser und es gäbe noch so viel zu sehen weiter oben, aber es soll ja auch gemütlich bleiben. Darum bleiben wir hier auch drei Nächte und heute soll das Wetter einigermassen trocken sein, also möchten wir später in die Stadt fahren. Erstmal ist aber waschen angesagt, heute morgen war noch ein Bett nass und der Wäscheberg riesig. Die Waschküche hier ist gross mit 6 Maschinen und 6 Tumbler. Allerdings ist jede Maschine einzeln eingeschlossen und man muss an der Reception den Schlüssel holen. 30min kosten 3.- und solange dauert ihr Kurzprogramm. Ich hatte also drei Berge sortiert und zahle dementsprechend 12.-. Der junge Adam an der Theke hat aber keine Ahnung und muss erst mal telefonieren. Dann kriege ich den Schlüssel für die Maschine Nummer 1 und den Tumbler Nr1. Jetzt frage ich, da ja sonst keiner auf dem Camping ist, ob ich nicht gleich drei Maschinenschlüssel haben kann, so wäre ich doch in einer halben Stunde fertig und müsste nicht 1,5h warten. Hä wie, ich wolle noch mehr Schlüssel, das kostet nochmal. Nein, ich habe ja schon drei bezahlt, kann ich den nicht gleichzeitig….. Versteht er nicht und so bin ich bis zwölf Uhr Zähne knirschend am Waschen und Trocknen.

Die Jungs waren schon mal auf dem Spielplatz, aber der Regen hat wieder eingesetzt und sie sind schon ganz hibbelig im Wohni. Endlich gehts los zu Biltema, René hat herausgefunden, dass das sowas wie Bau&Hobby Fachmarkt ist. Die Jungs sind ganz interessiert an den Fahrrädern und auch Spielsachen, die es dort hat, aber danach kommen sie gern mit mir in die Caféecke mit Maltisch. Übrigens gibt es hier ÜBERALL Hotdogs, so die vom Ikea mit weichem Brötchen und kosten meistens nur 1.- Allerdings hier im Biltema gibt es die sogar für 5Kronen, also 50 Rp! Gönnen uns zwei und laufen dann hinüber zum Maxi ICA mit Jysk und bummeln ein bisschen durch. Mit einer neuen Kühltasche und gefüllt mit den Einkäufen aus dem Supermarkt machen wir noch Halt im Café dort. Nach Paninis und Hotdogs dürfen sie sich nun endlich den lang ersehnten Kuchen aussuchen, natürlich Schwedentorte. Einmal klassisch grün und Nik will mal was neues Ausprobieren und nimmt die blaue mit Heidelbeeren. Es schmeckt und sie amüsieren sich über das schwedische Wort für Kuchen, kaka.

Fahren anschliessend in die Innenstadt und bummeln noch um das Schloss und durch die Hauptstrasse. Es hat einige schöne Häuser, aber ist eine Grossstadt und nicht so das kleine herzige schwedische Städtchen, dass wir uns gewünscht hätten. An einem Stand machen Jugendliche Werbung für ein Konzert dieses Wochenende und Lio und Noé bekommen eine Zimtschnecke geschenkt. Lio meint darauf hin, er möchte wieder mal hierher. Jetzt heisst es aber, ihr Eltern habt genug für Euch machen können, wir wollen jetzt baden gehen. Also Badesachen geholt und zum Lost City Bad spaziert. Allerdings heben wir uns das grosse Dschungelbad für morgen auf, kostet auch einen stolzen Eintritt. Aber das Hallenbad daneben ist im Camping inbegriffen und hat einen kleinen 50cm Bereich für die Jungs. Sie spielen zufrieden mit ihren Sachen, während daneben der örtliche Schwimmklub sein Training absolviert. Ist aber nicht sehr warm und bald schlottern alle, also wechseln wir ins Restaurant und essen Znacht. Das liegt im Dschungelbad und dort sieht es toll aus, alle freuen sich auf morgen.

Tag 24 – 7.5.2019

Heute hängen nur graue Wolken am Himmel und wir sind schnell bereit zum Weiterfahren. Der Camping ist eh nur als Durchgangshalt zu empfehlen. Wollten noch die zweite Nacht bezahlen, aber bereits gestern und auch heute geht ihr System nicht an der Reception. Später kommt die Rechnung dann per E-Mail. Wir sind also Richtung Örebro unterwegs, zirka 1,5h Fahrt. Das hat sich bewährt, soviel geht ohne Auto laden und die Jungs werden nicht ungeduldig. Und man ist mittags da und hat noch etwas vom Tag. Geniessen wieder die tolle Landschaft, sehen einen Hasen und ein Reh und auch auf dem Camping hoppelt ein Hase rum.

Nach ziemlichen Regenschauern wird es dann in Richtung Ziel heller und wir kommen unter einem blauen Fleck auf dem Gustavsvik Camping an. Bekommen einen Platz direkt neben dem Spielplatz und Servicegebäude mit Küche und Geschirrspüler. Die Jungs stürmen davon, es hat weiter vorn einen noch viel grösseren Spielturm und wir bauen das Vorzelt auf. Müssen aber erst einen Regenschauer abwarten, es hat noch dunkle Wolken am Himmel, aber wird immer freundlicher. Ich gehe zur Toilette und bin hin und weg, so ein schönes Bad hat mancher nicht mal zuhause. Mosaiksteine und LED Lichtbänder, ein Kinderwc im Miniformat mit Wickeltisch und erhöhter Dusche für das einfache Abbrausen der Kids, wie praktisch! Allerdings haben wir ja schon die Eintritte für das Hallenbad hier, also will keiner im voraus duschen. Die Jungs basteln und malen nach einem schnellen Zmittag, dann fahren Nik und Noé mit dem Velo und René mit dem Elektrotrottinet eine Runde auf dem Camping. Verteile die Osterschokolade zum Zvieri, wir haben immer noch eine Kühltasche voll. Im Vorzelt scheint mittlerweile die Sonne auf unsere Stühle und es zieht René und mich grad nirgendwohin. Drinnen ist emsiges Umräumen, sie wollen mal anders schlafen und so liegt Nik jetzt unten, Lio in der Mitte und Noé oben. Aber erst holen wir den Grill raus und freuen uns über Gemüsepfanne mit Spiessli und Rindshuft. Der Abwasch ist dank Maschine schnell gemacht und alle Jungs mal kurz nach acht im Bett, aber da scheint noch die Sonne und das Einschlafen fällt schwer trotz Vorhängen. Da ist die Migrosbox mit Geschichten Gold wert, sie hören eine Figur nach der anderen.

Ach ja, das Bild mit der Brücke ist an sich nichts spezielles, nur das oben drüber im Sommer Schiffe verkehren auf dem Göta Kanal.