Tag 23 – 6.5.2019

Gestern die Betten frisch bezogen und heute morgen sind zwei von drei Betten nass, grmpf. Aber alle haben bis halb neun ausgeschlafen. Um elf fahren wir los zum naheliegenden Gamla Linköping. Leider macht das Wetter nicht so mit, es wechseln Sonne mit Regenwolken ab und ist sehr kühl. Dennoch ist es toll in diesem alten Dorfkern und wir können in viele Häuser reinschauen. Einiges ist jedoch Montags geschlossen, nächstes Mal würden wir einen anderen Wochentag nehmen. Durch ein kleines Stück Wald kommt man noch zur Spielscheune, Eisenbahnmuseum und Streichelzoo. Wir öffnen das Türchen zur Spielscheune und sehen einen kleinen Raum mit Holztieren, Stroh, zwei Schaufeln und einen Besen. Wir Grossen wollen schon enttäuscht umkehren, doch die Jungs stürmen begeistert hinein und können sich lange beschäftigen, indem sie nur die Tiere versetzen und Stroh hin und her schaufeln. Manchmal kann Glück so einfach sein!

Hinter den Gebäuden befinden sich dann noch div. Spielplätze und wenn uns nicht eine schwarze Wolke entgegen gekommen wär, würden sie noch immer dort herum toben. Bei dem Regen bestimmen wir nun das Programm und fahren zum Einkaufen in einen Maxi ICA. Waren schon mal ganz kurz in Visby in einem Maxi und haben dort ein Kinderland gesehen. Leider hat es das hier nicht. Erstmal gab es aber im Café Hot Dogs und Sandwich und Noé entscheidet sich für ein Crevettenbrötchen, wir loben sein experimentelles Essen, auch wenn er nach einem Drittel aufgibt. Hat aber auch viel Dill drin, mag es auch nicht.

Der Laden ist riesig und natürlich füllt sich der Einkaufswagen. Bei den Spielwaren dann ein Schnäppchen, noch genau drei Nerfs mit Ziellicht zum Aktionspreis, wir werden schwach. Dafür dürfen wir nun in Ruhe den Laden durchkämmen😉. Es hat ein riesen Kühlgestell mit Milch, aber ich suche noch eine UHT. Frage die Angestellte auf Englisch und nachdem sie mit einer Kollegin beraten hat, bringt sie mich zu den Mehl und Zucker und drückt mir dort Milchpulver in die Hand. Sehr lange haltbar!😂

Neben dem ICA lockt daneben auch noch ein grosser Bauhaus und wir warten im Auto, während René noch ein Kabel für den Wohnwagen braucht, zwinker zwinker… Es ist mittlerweile fast schon sechs Uhr, aber weil es so lange hell bleibt, vergisst man die Zeit. Fahren zum Wohnwagen und als wir drin sind, kommt ein heftiges Gewitter mit soviel Hagel, dass danach die Wiese weiss ist und unsere Dachfenster bedeckt sind. Wieder einmal sind wir froh über unsere Bodenheizung und Elektroofen, die es warm und kuschelig machen. Übrigens haben wir bei der Einfahrt in den Camping ein Auto und Wohnwagen mit Bündner Kennzeichen gesehen, die ersten Schweizer seit wir in Schweden sind. Nik würde am liebsten zu ihnen gehen und ein bisschen schweizerdeutsch reden, er vermisst grad die Heimat und seine Spielsachen. Ich hab jetzt noch ein bisschen zum Einräumen, ein Großeinkauf im Wohnwagen verstauen ist wie Tetris spielen🙈.

Tag 22 – 5.5.2019

Ich muss Lio wieder zudecken um sechs Uhr morgens und es ist schon so hell, dass ich den Schlaf nicht mehr finde. Um halb acht ziehe ich René quasi im Halbschlaf das Laken vom Bett weg und gehe waschen. Die Sonne blendet mich vom blauen Himmel und es füllt sich wärmer an als 2°C. Im Bad gegenüber gibt es im Restaurant ein Frühstücksbüffet, ich ködere die Jungs damit, dass es dort wieder die süssen Omeletten gibt und sie sind sofort dabei. Mit 10.- pro Erw. und 6.- für Kinder ab vier ist es auch preiswert. Werfe vorher auch noch die Bettwäsche der Jungs in die Maschine, schliesslich ist waschen hier frei. Dann geniessen wir Eier und Speck, Knäckebrot und Kötbullar, Omeletten mit Rhabarberkompott und Schlagrahm, Ingwerdrink und süsse Mandelküchlein mit viel Zuckerguss. Auch die berühmten Kanelbullar, Zimtschnecken, hätte es, aber keiner möchte mehr. Draussen hat es auf einmal richtig Volk auf dem Camping, alle mit Stift und Papier bewaffnet. Ich hatte noch gelesen, dass am Sonntag morgen ein Bingo stattfindet. Anscheinend ist das aber anders als wir es kennen, hier hängen an den Bäumen Zahlen, die man auf dem Papier eintragen muss. Es gäbe also noch viel zu entdecken auf dem Västervik Camping und er ist auch landschaftlich sehr zu empfehlen! Uns zieht es aber weiter, ich sammle die Wäsche im Tumbler ein, die Jungs klettern noch über die Felsen und gegen Mittag fahren wir wieder.

Eineinhalb Stunden ist der Weg nach Linköping nur, aber sehr schön durch Wälder und mit vielen Seen, mal rauf mal runter und auf einmal wieder ein paar rote Häuser. Dann wird das Land offener, gelbe Rapsfelder und Dörfer, bevor der Flugplatz und viele Saabhallen in Sicht kommen. Der Nordic Camping in Linköping ist schnell gefunden, aber die Reception geschlossen. Eine Telefonnummer hilft uns weiter, damit wir aus der Schlüsselbox mit Code unseren Schlüssel für den Strom nehmen können. Es stehen einige Wohnwagen da, aber ist wie ausgestorben. Die Jungs testen mal den Spielplatz und wir essen an der Sonne Brötchen mit Aufschnitt. Dann fahren wir nur mit dem Auto zum 10km entfernten Ort Berg und schauen uns den Gotä Kanal mit der Schleusentreppe an. Auf wenn die Schiffe noch nicht verkehren, ein toller Anblick und ein guter Spaziergang rundherum für alle. Allerdings frischt der Wind auf und dunkle Wolken ziehen auf. Wir schaffen es noch trocken zum Wohnwagen und machen dort Spiele und Lego. Nik spricht aus, was wir alle denken, der Camping sei grad so okay. Aber als Ausgangspunkt für Gamla Linköping morgen praktisch. Sind gespannt auf das Freilichtmuseum aus altem Dorfkern, hoffentlich ist das Wetter dann besser.

Tag 21 – 4.5.2019

Wir testen schon mal das Wintercamping. Beim Aufwachen donnert es und hagelt und dann fallen Schneeflocken, bis die Wiese und das Auto weiss sind. Also kuscheln wir uns nochmal in die Decke und essen erst um neun Uhr Zmorge. Dann fällt nur noch Regen und ich gehe uns mal offiziell anmelden an der Reception. Die Jungs freuen sich grad, dass sie mal drin spielen können und nehmen Lego und Knet raus. Aber um 11 möchten wir dann unbedingt ins Hallenbad, leider heisst es am Empfang, sorry, ist defekt und leider erst nächstes Wochenende offen. Wir sehen aber nie jemanden ins Bad gehen und es hängt auch nirgends ein Info an der Tür, sind ja gleich gegenüber, also nehmen wir an, es ist einfach zu teuer für so wenige Gäste zu öffnen. Ebenfalls lesen wir auf schwedisch, dass die Astrid Lindgren Värld erst am 17. Mai beginnt, auf der deutschen Seite stand ab Mai geöffnet. Für den Elchpark ist das Wetter definitiv zu schlecht, also was jetzt. Die Jungs wollten ja so gern schwimmen gehen, wir entscheiden uns also für das örtliche Hallenbad.

Bis zwölf hängen wir noch im Wohni, dann klärt das Wetter auf und der Schnee ist weg. Anstatt 40.- Eintritt bezahlen wir nun nur 18.- und es ist erstaunlich gross. Zwei Becken, das grosse recht kühl, aber mit einem tollen aufgeblasenen Hüpf- und Kletterparcour, der in der Mitte des Beckens schwimmt. Leider war fotografieren verboten und so kann ich das nur beschreiben. Durch eine Tür abgetrennt dann das Kleinkinderbecken mit Rutschbahn, schöne 32°C warm mit uh vielen Schaumgummitieren und Matten, wir brauchten unser Spielzeug überhaupt nicht. Habe am Schluss noch heimlich ein Foto gemacht, als wir alleine waren. Um zwei haben wir uns dann durch ein Fenster zum Restaurant Pommes und Kebapstreifen bestellt, Eis und Panekokan (Omeletten) mit Konfi und Schlagrahm. Die sind hier fast überall auf der Karte und sehr gut. Um drei fingen sie an, den Boden abzuspritzen und halb vier wurden wir dann höflich darauf hingewiesen, dass sie schliessen.

Zurück auf dem Camping war der Himmel wieder fast blau und wir sind zu einem Rundgang aufgebrochen. Kamen aber nur bis zum grossen Spielplatz, es wurde nichts aus „alles anschauen“. Obwohl es ein sehr grosser Platz ist, ist alles in Bereiche abgetrennt durch Wald und Felsen, und man hat gar nicht das Gefühl, auf einem riesen Platz zu sein. Die Stugas, wie die Miethäuschen hier heissen, sind auch toll eingerichtet und sogar Wohncontainer von Adria (unsere Wohnwagenmarke) gibt es hier. Müssen zurück (ausgelaufene Windel) und entdecken im Servicehaus eine Küche mit Essmöglichkeit, Geschirrspühler und Waschmaschine gratis! Sofort packen wir unser Geschirr und Essen und kochen dort, kein Geruch im Wohnwagen und der Abwasch ist auch gleich gemacht. Die dreckigen Kleider mache ich ein Kurzprogramm und muss später nur kurz zurück, um alles aus dem Tumbler zu holen. Die Jungs fallen todmüde ins Bett und wir werden mit einem herrlichen Abendrot über dem kleinen Sandstrand belohnt. Haben uns noch beraten und die Route umgestellt, es geht morgen schon weiter, dafür machen wir auf dem Rückweg den Abstecher zu Astrid Lindgren Mitte Mai. Jetzt aber schnell ins Bett, schliesslich wird es am Morgen schon um 4:47 Uhr wieder hell.

Was ich noch sagen wollte, es ist nicht ganz einfach, fünf Badetücher und Hosen zu trocknen im Wohnwagen. Außerdem hängen ja an jedem Haken Windjacken, Gummistiefel und Schuhe türmen sich am Eingang, wenn man das Vorzelt nicht hat. Aber René verkauft den Jungs eine Höhle und darf schwups, sämtliche Tücher über ihre Betten hängen, und sie finden es sogar super.😂

Tag 20 – 3.5.2019

Heute heisst es Abschied nehmen von der Gangvide Farm. Ich hole noch die Wäsche bei Kikan ab und bekomme alles schön gefaltet im Wäschekorb wieder, was für ein Service! Die Jungs dürfen mit ihr dann noch die Hasen mit Rüebli füttern und René kann mit dem Kärcher von Per mal die eine Schicht Staub vom Auto waschen. Es sieht jetzt ein bisschen besser aus;-)

Werfen noch kurz die Angel in den Fluss, während René anhängt und freuen uns über die kleinen Fische, die unserer Angel folgen. Allerdings wechselt sich heute Sonne mit Schneeregen ab und es ist 5°C kalt, da hüpfen alle gern ins warme Auto. Alle haben Aufkleber und Prospekte bekommen über die Farm als Souvenir und nun winken wir tschüss. Sie haben uns noch ihre Hütten gezeigt und das neue Duschgebäude und uns empfohlen, im Juni oder August mal zu kommen. Dann sei nicht so viel los, aber alles in Betrieb. Wir fahren eine Stunde bis Visby und lassen den Wohnwagen noch am Hafen stehen und bummeln bis drei Uhr durch die Gassen. Hier ist strahlend Sonnenschein und immerhin 9°C. Dann auf die gleiche Fähre wie hin mit Kinderkino und Abendessen.

Ankunft ist um 19:15 Uhr und erst wollten wir dann nochmal im Ort übernachten, aber alle sind fit und das Auto geladen, also fahren wir noch eine Stunde bis zum Västervik Resort. Dort hat es ein Schwimmbad, dass am Wochenende geöffnet ist und von da aus wollen wir dann auch Ausflüge machen. Die Reception ist natürlich schon geschlossen, als wir halb neun hier ankommen. Und keine Nummer zum Anrufen, wie auf anderen Campings. Zum Glück lässt uns jemand durch die Schranke und wir suchen uns einen Platz in der Nähe vom Spielplatz und Bad und buchen dann noch schnell nachträglich online. Melden uns dann morgen ordnungsgemäss an;-)

Tag 19 – 2.5.2019

Es ist lustig, ich hab mir zum Frühstück mal so ein Tetrapack mit Joghurtdrink gekauft, dachte ich. Aber was da in mein Glas tropfte, war dickflüssiger Erdbeerjoghurt. Finden die Jungs natürlich lustig und seither stehen immer vier Tetrapacks auf dem Zmorgetisch, eins mit Nature und eins mit Vanille, dann mein Erdbeerjoghurt und die normale Milch. Ich werde an meinem Liter wohl noch eine Weile haben, weil „Mami, wäh, äs hät Kernli drin“ und sogar ganze Erdbeerstückli, das isst keiner. Draussen ist es bewölkt und kalt, wir ziehen uns nach dem Zmorge warm an und die Jungs besuchen mal die Hasen. Wir waschen ab im Sanitärgebäude und die Jungs kommen nach und finden einen Kessel voll Dinosaurier zum Spielen. Es liegen auch noch Kissen und Decken rum für die Gartenstühle und so entsteht auch noch eine Höhle. Ich frage Kikan wegen einer Waschmaschine und darf ihre im Haus füllen. Sie bietet an, mir auch die zweite Maschine zu machen und alles im Haus aufzuhängen, ich solle ruhig einen Ausflug machen. Als erstes flüchten wir aber in den Wohnwagen, es regnet richtig und mit Wind. Wir sind froh über unser Vorzelt, zwar zu kalt zum drin sitzen jetzt grad, aber die nassen Sachen bleiben draussen und trocknen wieder wenn die Sonne kommt. Ich backe einen Rhabarberkuchen in unserem kleinen Backofen und wir wärmen grad noch die Pizzareste von gestern auf. So gestärkt geht es ins Auto und zum nächsten Baumarkt, René hat ein Angebot für eine Bohrmaschine gesehen, die unsere Stützen mit etwas mehr Power runterfahren kann. Wir finden sie und auch Schmierfett für unsere Tür.

Das Wetter ist mal Sonne, mal Regen, aber wir wagen es trotzdem und fahren 20min zum Strand, wo es die bekannten Raukar von Gotland haben soll. Das sind Felstürme, die das Meer ausgewaschen hat. Nach einem kurzen Fussmarsch durch ein Naturschutzgebiet haben wir sie auch gefunden und es wäre ein Kletterparadies für die Jungs gewesen, aber die dunkle Wolke über uns lässt los und es prasselt der Regen auf uns nieder. Also im Laufschritt zurück durch den Wald zum Auto. Allgemeines beschweren wegen nassen Hosen, das ich zum Glück mit einem Sugus besänftigen kann. Sehen auf dem Rückweg auch noch ein altes Fischerdorf, aber aussteigen mag niemand. Wir halten im Dorf dann noch beim Coop, ja, gibt es tatsächlich in Schweden, nur die Schrift ist grün, und kaufen das nötigste ein. Übrigens treffen wir hier hauptsächlich ältere Leute, die jungen zieht es aufs Festland und es hat nie Verkehr. Haben auch zweimal einen Hasen auf der Strasse gehabt und mal einen Fasan. Mmhh, frag mich grad, ob es hier auch Elche gibt. Aber eine Herde Wildpferde hat es, Kikan hat mir das Gebiet gezeigt, wo sie herumziehen und wo man sie mit Glück sehen kann. Leider möchte ausser mir keiner dahin, also fahren wir zurück. Die Wolken haben sich verzogen und die Jungs möchten endlich unsere versprochene Kanufahrt einlösen. René nimmt zwei ins Boot und ich einen, alle natürlich mit Schwimmweste und wir paddeln ein ordentliches Stück auf dem Bach entlang. Wunderschön und ruhig, nur die Enten schnattern empört, wenn wir kommen. Dann heizt René den Grill an, wir haben Spargeln und gotländisches Entrecôte für uns gekauft, die Jungs haben Fleischbällchen vom Grill, Tomaten und Büffelmozzarella und Fladenbrot aus dem Backofen. Wir sehen und hören Per mit einem Oldtimer Musclecar auf dem Hof rumfahren und kaum ist aufgegessen, sind alle schon weg und gucken bei ihm in die Werkstatt. Er muss was an den Bremsen machen, wird mir dann erzählt. Ich kann derweil in Ruhe aufräumen.

Wir stecken sie dann ins Bett und packen in 32min das Vorzelt mit Stühlen, Tisch, Teppich und Fahrrädern ein! Es war grad trocken und morgen früh ist es sicher kälter und vielleicht wieder nass. Jetzt haben wir uns aber ein Feierabenddrink verdient.

Tag 18 – 1.5.2019

Gestern waren wir ziemlich durchfroren und haben die Heizung auf der höchsten Stufe laufen lassen. Nachts dann runtergeschaltet, aber jetzt mit der Sonne wird’s immer wärmer und Noé kommt verschlafen um acht an, wir sollen bitte die Heizung ausmachen, er wolle weiterschlafen, aber ohne schwitzen 😅 . Um zehn sind wir dann alle bereit, um zu den Schafen zu fahren und Kikan fährt voran in ihrem Renault Zoe. Lustigerweise stehen hier auf dem Hof nämlich alte Autos und Wohnwagen rum, aber auch ein tesla und eben Zoe, alle Dächer haben Solarpanels und es hat eine Elektroautoladestation. Jetzt aber führt uns Kikan zu Anita, die hat 45 Mutterschafe und 75 Lämmer! Wir streicheln 7 Tage alte Jungtiere und alle haben diese hellgrauen Locken, die das gotländische Schaf ausmachen. Dann sagen wir hallo zu den Kälbchen und lassen die Milchkühe auf die Weide. Sie hat auch Hirtenhunde und einer winselt und jault hinter dem Zaun, weil er so gern zu uns möchte. Sie holt ihn und die Jungs haben erst sehr Respekt vor diesem ungestümen Hund, aber als er sich zu Boden wirft und den Bauch zeigt, sind alle am Streicheln.

Wir bedanken uns und fahren zu ihrem Tip mit Aussichtspunkt am Strand mit Leuchtturm. Es ist steinig und windig, er wollen die Jungs gar nicht aus dem Auto, aber dann bauen wir Steintürme mit den vielen flachen Steinen. Fahren noch ein kurzes Stück und sind dann am Strand, wo es viele Fossilien geben soll. Tatsächlich macht es großen Spaß, die flachen Steinplatten zu zerschlagen und umzudrehen, wir finden versteinerte Muscheln und Krebse und müssen die Jungs bremsen, damit wir den Wohnwagen nicht total überladen mit Steinen.🙈

Zurück beim Wohnwagen malen die Jungs drin und wir waschen ab und kochen Ravioli in der kleinen Küche des Servicegebäudes. Unsere schwedischen Wohnmobil und Bus Nachbarn sind einfach abgereist, wir haben alles für uns. So setzen wir uns an den Tisch beim Steg und essen windgeschützt im Sonnenschein. Nachher gibt es noch Osterschoggi zum Dessert, die wird uns noch ein Weilchen begleiten, es ist eine ganze Kühltasche voll.

Es ziehen dunkle Wolken auf und wir beschließen, nach Visby in den Hauptort zum Bummeln zu fahren. Läden sind natürlich zu am 1. Mai, aber das wäre mit den Jungs eh nicht sehr entspannt gewesen, also laufen wir von Burgruine zu Ruine und entdecken Brunnen und verwinkelte Gassen und steinerne Schafe. Auch ein Glasbläser hat noch seine Werkstatt offen, aber das Glas muss erst schmelzen bis morgen. Es gefällt uns sehr hier, immer wieder sind sehr schöne Häuser zu sehen, in schwedisch Rot oder typisch Gotland aus Stein. Wir haben keinen Tropfen Regen, nur das Auto wurde auf der Hinfahrt nass und die Straßen sind feucht. Wir beschließen, in einem edlen Italienrestaurant zu essen, schließlich ist es unser Hochzeitstag. Es ist auch wunderbar gekocht, von den warmen Brötchen zur Vorspeise, den Tagliatelle mit Tomatensauce für die Jungs, unser büffelmozarella caprese Salat und die Pizzen. Dank mitgenommenen Spielen essen wir auch mehrheitlich in Ruhe und belohnen nachher alle mit einem Dessert. Sie bleiben auch wach auf der 45min Fahrt und gehen dann gern ins Bett. Wir auch😊

Tag 17 – 30.4.2019

Was für ein Abenteuertag heute! Erstmal Zmorge und der Ausblick auf das windstille Meer. Allerdings ohne Wind auch Wolken und sehr kühl. Ich ziehe mal allen Unterhemd, Langarmshirt, Fleecejacke und Windjacke an und predige, dass es auf Gotland nachts null Grad war.Wir packen zusammen, Nik schreit noch, dass er ein Reh gesehen hat auf dem Camping, dann fahren wir zum Hafen, wo wir die Einfahrt der Fähre beobachten. Schon beeindruckend, wie sich die riesige Heckklappe öffnet. Es sind wenige Autos für dieses grosse Schiff und so geht das Einfahren flott. Drin setzten wir uns ins Restaurant und essen erstmal Köttbullar mit Kartoffelstock, Fish and Chips und für mich ein Thaicurry, mal was anderes;-)

Danach sind wir 2,5h kinderfrei, es hat ein Kinderkino und eine Spielecke und wir sehen die Jungs nur, wenn wir dahin gehen. Haben in Ruhe Hefte gelesen und konnten vom Sonnendeck aufs Meer gucken. Die Wolken lassen wir wieder mal hinter uns, bei der Wegfahrt von der Fähre zeigt das Thermometer unglaubliche 17°C! Quer über die Insel zu unserem Bauernhofcamping ist es nur eine halbe Stunde, aber manchmal fühlen wir uns ganz allein auf weiter Flur, kleine Gehöfte in Schwedenrot wechseln mit viel Wald ab. Unser Hof ist gut angeschrieben, aber was hier alles rumsteht. Mehrere Wohnwagen im Winterquartier, alte Autos und Pick-ups, rostige Traktoren… Die Scheunen stehen offen, man sieht Werkstatt und viel Gerümpel, auch die Reception ist nicht zugänglich, das ganze Sommermobiliar steht noch davor. Ausser uns steht noch ein Wohnmobil und ein riesiger alter Bus hier. Der Chef kommt aber gleich zu uns gelaufen und schickt die Jungs zu den Laufenten und Gänsen rein, da steht ein altes Karrussel ohne Motor, dass man jetzt selber anschieben kann. Das Dach fehle noch und die Bespannung vom Trampolin, aber die Jungs dürften sich gern überall auf dem Hof bewegen und reinschauen. Wir suchen uns derweil einen tollen Platz direkt am Bach aus und stellen das Vorzelt auf. Weiterhinten gibt es auch Hütten zum Mieten, lernen später die Deutschen kennen, die dort Ferien machen. Aber müssen erst noch einkaufen, morgen ist 1. Mai und der Laden vielleicht zu, also Kühlschrank füllen.

Zurück sehen wir beim alten Bus die Motorhaube offen und unsere Jungs interessieren sich natürlich brennend dafür. Die Besitzer, ein schwedisches Ehepaar, leben seit zwei Jahren im Bus und er war früher Automechaniker. Jetzt hatte er eine undichte Stelle zum Reparieren. René spricht ihn auf unsere Wohnwagentür an, die sich schon wieder nicht abschliessen lässt und wir erhalten Fett und eine Ersatzschraube, da tatsächlich was abgebrochen war. Wie gut, einen so handwerklich begabten Ehemann zu haben, ich bin froh, dass wir wieder abschließen können!

Ich konnte nicht mal die Einkäufe auspacken, weil nämlich die Chefin mit dem Golfwägelchen neben uns angehalten hat und die drei Jungs samt mir einfach in den Wald entführt hat. Dort leben Pferde und Ponys im Herdenverband und wir dürfen Heu reinwerfen und Wasserkessel auffüllen. Dann packen wir Heu in zwei Taschen und fahren zurück zu den Hasen. Sie gibt den Jungs Rucola zum Verteilen in die Hasenställe und Heu und Körner kommen auch rein. Dann fischt sie als Überraschung drei Babyhäschen aus ihrem Nest bei der Mutter und lässt sie uns streicheln. Gleich daneben wohnen auch die Enten und auch dort hat es flauschige gelbe Entenküken. Es ist aber höchste Zeit fürs Essen und alle sind etwas quengelig. René macht aber lecker Süsskartoffeln und Filet und Würstchen. Es ist kalt geworden und auch im Vorzelt essen wir mit Jacke. Da klopft Kikan, die Chefin ans Zelt. Es ist Maifeuernacht, da werden traditionell Feuer angezündet, um den Beginn der warmen Jahreszeit zu feiern. Allerdings ist es so schlimm trocken, dass man besser kein Feuer machen soll, sei die Empfehlung, aber sie würden doch ein kleines machen. Wir lassen alles stehen und liegen, ziehen noch Mütze und Handschuhe an und hüpfen bei ihr auf den Traktorwagen. Soll ich noch erwähnen, dass ich den Wagen vorhin betrachtet und nur noch als rostiges Überbleibsel taxiert hatte. Der Traktor war nicht besser, aber es sassen schon die anderen schwedischen Gäste drin und so haben wir uns beeilt zum Einsteigen. Die Holperfahrt ging nur 50m, aber das Bier blieb nicht alles in den Gläsern von den Schweden. Von weitem sah man die Flammen vom kleinen Feuer etwa zwei Meter in den Himmel lodern. Keine Ahnung, was sie da verbrannten, es hatte auf jeden Fall Stücke von einem alten Zaun drin. Das deutsche Paar kam auch und der Chef stellte uns so wie ein Chor vor das Feuer, Kinder vorn, Frauen danach und Männer ganz hinten, ich bekam ein Blatt mit schwedischem Text in die Hand gedrückt, wir würden jetzt das Mailied singen. Ich war gespannt auf dieses schwedische Kulturgut. Der Chef filmte uns und liess über ein zweites Handy die Melodie laufen. Alle begannen laut sjöner Mai, vilkommen und dann war lalala, keiner konnte die Melodie oder den Text und es endete im Gelächter und Gegröhle. Per, so heisst unser Gastgeber, drückte René dann ein Bier in die Hand, ich hatte für die Jungs Apfelsaft dabei und für mich einen Prosecco. So standen wir ums Feuer und alle unterhielten sich auf Englisch mit uns. Dann ging es mit dem Trekker zurück, am Häuschen der Deutschen vorbei, am Wohnwagen vorbei und erst vor ihrem Haus stoppte Kikan. Sie wolle uns noch was zeigen… Im ersten Stock waren zwei Brutkasten und sicher hundert Eier zum Ausbrüten bereit und dahinter ein Käfig voll Küken unter der Wärmelampe. Die Jungs durften streicheln und sie hat erklärt, dass sie die Hühner und Hasen im Sommer an Familien vermietet, die hier Ferien machen. Ich habe jetzt nicht gefragt, was sie im Herbst macht, wenn alle zurück kommen… Im Haus hatte es dann noch ein Aquarium und sie zeigten noch das original Gotländische Wohnzimmer und Lammfelle zum Kaufen. Aber jetzt war die Geduld der Jungs vorbei und sie wollten ins Bett. Wir sind aber für morgen bereits wieder verabredet, um Lämmer zu besuchen.

Tag 16 – 29.4.2019

Die Sonne ist uns hold und scheint vom blauen Himmel in unseren Wohnwagen. Es sind kuschelig 23°C drin, aber leider draussen nur 7°C. Hatte ja schon befürchtet, dass ich falsch gepackt habe, nur warme Sachen und wir brauchten ja schon Shorts und Shirts. Doch jetzt ist Schichtenlook angesagt, wir möchten nochmal zum Strand. Die Jungs toben in den Dünen, finden immer neue Wege und sind so glücklich, dass wir einfach nur Mitglücklich sind. Setzen uns etwas windgeschützt hin und geniessen den Ausblick auf diese wunderschöne Bucht mit feinem Sand und menschenleerer Weite. Wir sehen alle schon wie Zigeuner aus, braune Gesichter und Hände, weil ich natürlich die Sonnencreme zuhause gelassen hatte.

Dann packen wir zusammen und verlassen Böda Sand, bestimmt ein toller Camping im Juni, wenn alles offen ist und wärmer. Ich fahre bis Kalmar zum Supercharger, für mich die erste Fahrt mit Wohnwagen, aber hier ganz entspannt und die Strecke kannten wir ja schon. Nachher fährt René noch das Stück bis Oskarshamn zum First Camping. Suchen uns einen Platz ganz vorn mit Sicht aufs Wasser über die Klippen vom Panorama Fenster aus. Die Jungs springen aus dem Auto und erobern den Spielplatz und die Felsen. So müssen wir uns auch kein Programm mehr ausdenken, es genügt, dass wir auf der Bank sitzen und zugucken. Ist aber merklich kühl und so kochen wir um sechs drin und heizen schon mal vor. Dann geht es für alle noch unter die Dusche, die ist hier nämlich im Preis inbegriffen! Allerdings muss man immer noch die Karte hinhalten, damit das Wasser läuft und nach 4min ist wieder aus, also nochmal starten und nochmal bei drei Kindern. Ich muss noch sagen, wir hatten bisher ausser Ystad tolle Campingplätze, immer mit Klopapier (ist in Frankreich und Italien nicht so), schön beheizt und sauber, mit Aufenthaltsräumen, Küchen, Warmwasserabwasch usw. Und immer Strom inklusive;-) Sehen noch die Fähre nach Gotland im Abendlicht vorbeifahren und freuen uns auf morgen.

Tag 15 – 28.4.2019

In der Nacht hat es so was von geregnet, wir hätten die Kids nicht rufen hören, es war so laut. Aber die haben durchgeschlafen und morgens war es bewölkt, aber trocken. Wir sind froh, dass wir gestern alles aufgeräumt haben und nun schnell abfahrbereit sind. Es geht durch Karlskrona zurück auf die Autobahn E22 und gemütlich bis Kalmar ohne Verkehr. Wir haben schon bemerkt „Tag 15 – 28.4.2019“ weiterlesen

Tag 14 – 27.4.2019

Heute soll es regnen. Es empfängt uns strahlender Sonnenschein und wir frühstücken wieder im Vorzelt. Mache mal wieder eine Wäsche und verabschieden die deutschen Nachbarn. Dafür ist gleich ein schwedischer Adria Adora vor unsere Nase gezogen und René fachsimpelt schon auf englisch über den Fahrradheckträger. Unser Programm heute ist das Marinemuseum bei dem schlechten Wetter;-) . „Tag 14 – 27.4.2019“ weiterlesen