Tag 46 – 29.5.2019

Das war eine spezielle Erfahrung, so auf dem Autohof zu schlafen zwischen den LKW’s. René hat sie morgens abfahren hören und wie sie ihre Motoren 10min laufen lassen bevor es losgeht. Ich hab das nur im Halbschlaf registriert und die Jungs gar nicht. War dann um acht Uhr wach und da standen wir schon ganz alleine auf dem Platz.

Im Shop konnten wir die 10Euro Gebühr von gestern wieder einlösen in Brötchen und Vanillemilch und beim zurück laufen entdeckt René die Auffahrt zum Caravanplatz. Sie war zugeparkt von den Lastwagen, man steht dort leicht erhöht mit Stromanschluss gegen Gebühr. Fahren also hoch und laden noch ein bisschen das Auto, während wir zmörgelen. Lio müssen wir wecken um halb zehn, er ist noch so müde von gestern. Sie springen aber gern ins Auto mit der Aussicht auf viele Spielplätze, es sind ja nur 2h Fahrt. Legoland haben wir noch nicht verraten, aber das es toll zum Spielen ist. Haben nur kurz Baustellenstau und dann fahren wir mittags bei der Reception vor. Alle sind begeistert, nur der Nieselregen dämpft die Freude etwas. Hört aber beim Einrichten auf und es bleibt trocken, aber kühl und windig. Machen uns schwedische Hotdogs zum Essen und gehen dann auf den ersehnten Piratenschiffspielplatz. Und in der Bowlingbahn findet noch der Familie Event statt, man kann aus einer riesen Legokiste etwas zum Thema Polizei bauen und erhält dann an der Reception eine Urkunde und darf sich ein Legomännchen zusammenbauen und behalten. Sehr toll! Dann wandern wir von Spielplatz zu Spielplatz, haben aber noch lange nicht alle 18 gesehen, als es heisst Hunger! Ist ja auch sechs Uhr und während wir kochen, spielen sie noch auf dem Campingspielplatz und in den Büschen. Nach dem Essen wollen sie unbedingt noch Lego spielen und wir waschen sowieso Berge von Geschirr von Frühstück, Mittag- und Abendessen ab. Dann heisst es „ab ins Bett“ für sie und Mojito Time für uns:-)

(Natürlich schläft ausser Lio keiner, Noé guckt akribisch zu, was wir da mixen und will gleich morgen früh auch so was und Nik klagt alle 5min „ich kann nicht schlafen“…, geniessen es trotzdem;-))

Tag 45 – 28.5.2019

Der heutige Tag ist geprägt von … Stau😔. Den haben wir in Schweden echt nicht vermisst!

Erst schlafen mal alle lang, wobei nachher natürlich ein Bett nass ist. Zum Glück ist das Wetter noch trocken und die Wäscheleine gespannt, da trocknet die Bettdecke schnell. Die Jungs gehen noch mit ihren Kameras auf Jagd nach den Babygänsen, während wir packen. Sie können es nicht lassen und klettern doch noch aufs Piratenschiff am Sandstrand, müssen sie vor dem Einsteigen kräftig ausschütteln😉. Sind pünktlich um zwölf aus dem Camping raus und erst fahren wir ganz gut. Dann kommt der erste kleinere Baustellenstau, danach der mittlere Feierabendstau und dann zack, Unfall mit Rettungsheli, kein Meter geht mehr. Erfreulicherweise fragen sie jetzt gar nicht mehr, „wann sind wir da“, weil sie selber sehen, dass alle still stehen.

Wir brauchen also für eine 3h Strecke 6h🙁. Können zum Glück das letzte Stück umfahren über Landstraßen und endlich am Supercharger Pause machen. Die Jungs möchten auf den Spielplatz vom Burger King und so gibt es halt Hamburgerznacht. Müssen sich ja austoben und das endet mit einem Pflaster am Kinn für Nik. Er sieht schon recht lädiert aus mit der Beule und Wunden auf der Nase und noch ein Piratenpflaster am Kinn🙈.

Ziel wäre eigentlich Legoland gewesen, aber das schaffen wir nicht mehr. Fahren noch bis Mitternacht, die Jungs schlafen schon mal ein und dann stellen wir uns auf den Autohof mitten zwischen die Lastwagen. Kostet 10€ an der Tankstelle, kann man aber wieder einlösen beim Essen. Tragen alle ins Bett und fallen dann selber hinein.

Tag 42 – 25.5.2019

Wollen heute Malmö besuchen und eine Kanalfahrt machen. Da aber Samstag ist, wird erst mal gemütlich im Pijama gefrühstückt. Und dann fahren wir in die Innenstadt und suchen am Hauptbahnhof die Bootanlegestelle. Dabei begegnen uns zwei Enten, die manierlich über den Zebrastreifen laufen. Die Bootstour geht 50min einmal um den Ringkanal, der früher der Wassergraben der Stadt war. Man kann sich das ganze aber echt sparen, es gibt nur wenig schöne Gebäude und die Erklärungen dazu wurden auch eher runtergeleiert, da hätten wir besser ein Elektroboot gemietet und auf eigene Faust die Runde gemacht.

René konnte sich noch an einen schönen Platz erinnern, lilla Torg. Hat auch wunderschöne Fachwerkhäuser rundherum, aber der Platz ist so zugestellt von Restaurants mit Heizpilzen und Sonnenschirmen, dass man die Häuser fast nicht mehr sieht. Sind dann eine Fussgängerpassage entlang geschlendert und weiter bis zum Folkets Park. Der war richtig toll, alles für Kinder, farbenfroh, lustig, mit Häuschen zum Ausleihen von Bällen, Skateboards, Dreirädern usw. Alles gratis, nur leider ging die Vermietung um 15:00 Uhr zu, aber es hat für eine Runde Dreirad gereicht. Haben danach mitten drin in einem Café/Bar Lungos gegessen und Pizza für die Jungs. Alles sehr fein und ein tolles Ambiente. Kuchen und Eis gab es auch. Und dahinter einen Kletterspielplatz, Nik hat allerdings jetzt ein Horn und eine aufgeschürfte Nase. Doch bald ist der Reiz vom vorgegebenen Spielen verflogen, und sie haben lieber in den Büschen dahinter Verstecken gespielt und dass sie dort wohnen. Das ist ja das Tolle an Schweden, die Natur, und es ist schade, die Zeit in Parks von Grossstädten zu verbringen.

Also sind wir zurück zum Camping und die Jungs haben sich gleich die Sändelisachen geschnappt und sind an den Strand. René hat noch die Drohne fliegen lassen und den Lenkdrachen ausprobiert. Ich habe eine Runde über den Platz gemacht, es sind zum Wochenende viele Leute gekommen, man sieht allerlei. Eine Familie hat ein komplettes Trampolin mitgenommen mit Netzen rundherum, ein Wohnwagen wurde umgebaut für Rollstuhl und aus einem Kasten mit Feuerlöscher hat es gezwitschert. Habe ihn vorsichtig geöffnet und tatsächlich ein Vogelnest darin gefunden. Am anderen Ende liegt auch ein kleiner Spielplatz, aber keiner hat ihn bisher vermisst. Danach grillt René sehr fein, aber der Wind hat zugenommen und man muss alles festmachen. Essen also drin und geniessen noch die Sonnenstrahlen. Aber es wird nichts mit dem spektakulären Sonnenuntergang, Wolken schieben sich davor. Dafür springen wir alle nochmal zur Düne hoch und schauen den Kitesurfern zu. René und ich sind etwas wehmütig, schon vorbei unsere Zeit in Schweden, es gäbe noch so viel zu sehen. Aber die Jungs freuen sich so auf die Fähre morgen und überlegen, was sie als erstes zuhause machen und im Kindergarten und Spielgruppe erzählen wollen. René hat grad ausgerechnet, dass wir schon 98 Nächte im Wohnwagen verbracht haben seit dem Kauf. Da knacken wir nächste Woche noch die 100er Marke, schon beachtlich!

Tag 40 – 23.5.2019

Es ist windig und bewölkt beim Aufstehen, aber das Vorzelt abgetrocknet und so geht es ans Aufräumen nach dem Zmorge. Allerdings waren wir nicht so früh auf und packen erst von 10-11 Uhr. Alle möchten aber noch das Dorf Eksjö besuchen und so fragen wir an der Reception, ob wir länger stehen bleiben dürfen. Kein Problem, wir sollen uns alle Zeit der Welt nehmen, es sei ja nicht voll. Die Sonne ist rausgekommen und treibt das Thermometer bis 20°C!

Wir spazieren also gemütlich am See entlang die 800m ins Dörfchen. Dabei kommt man direkt zur Touristinfo und zum Museum. Das wäre gratis und sogar mit Kindersuchspiel nach der Katze, aber uns zieht es direkt ins Dorf. Schon hier sind die alten Gebäude toll, aber in der Hauptgasse fühlen wir uns wie in eine andere Zeit versetzt. Mit der Broschüre in der Hand erfahren wir spannende Details über Plätze und Häuser. Leider teilt Lio unsere Begeisterung nicht und wir ködern ihn und die anderen Kinder mit Traubenzucker und Smoothie aus der Konditorei. Es gäbe sicher noch mehr zu entdecken, aber wir beschränken uns auf zwei Gassen und landen noch in einem Kleiderladen mit Kinderspielecke. Dann heisst es „Hunger“ und wir setzten uns in den Innenhof einer Konditorei und geniessen Salat und Quiche und Toast. Dann das lang versprochene Eis und leckeren Kuchen für uns zum Dessert.

So gestärkt geht es zurück und während wir die letzten Sachen aufräumen, spielen die Kinder noch auf dem Spielplatz beim Camping. Den hatten sie bis jetzt übersehen, es war so spannend am See und auf den Felsen! Nun heisst es Abschied nehmen, snif snif, von den Wiesendangern, wir haben uns super verstanden. Sie fahren weiter hoch, während wir ja schon an die Heimreise denken müssen und südlich gehen. Nach zirka einer Stunde Fahrt halten wir am Supercharger in Toftaholm Herrgard. Normalerweise sind diese Plätze keine Erwähnung wert, aber hier liegt er bei einem Restaurant/Hotel direkt am See. Und wenn in Kürze das Glashaus am Wasser fertig ist, isst man hier mit einer Hammeraussicht zu Mittag oder Abends. Und ist vielleicht 2min von der E4 weg, aber so idyllisch. Wir bleiben allerdings nur kurz, der Alpakahof wartet. Er ist gut angeschrieben, aber 3km geht es auf schmaler Schotterstrasse und wir fragen uns, ob wir richtig sind. Doch wir erreichen den Hof und rufen Robert an, die Nummer hängt an der Stalltür, und dürfen uns einrichten. Sind ja auch die einzigen, WC und Münzautomat-Dusche sind offen und die Kinder lieben gleich den Spielplatz direkt vor den Alpakas. Mache uns was zu essen und dann kommt auch Robert nach Hause und informiert uns, dass wir morgen um neun Uhr mit dürfen in den Stall und beim Füttern helfen. Freuen uns, nur dass wir im Lavabo vom WC abwaschen müssen, ist ein kleiner Dämpfer. Es gibt keine Abwaschküche, der Platz ist hier mehr für Wohnmobile ausgelegt. Naja, „gute Nacht“ Alpakas vom Sofafenster aus und ab ins Bett.

Tag 39 – 22.5.2019

Heute schlafen wir aus, ich bin auch erst halb neun auf als Erste. Springe nach dem Anziehen grad mal zur Reception, die ist ja nur von halb neun bis halb zehn offen. Bezahle zwei Nächte und das kostet grad mal 60.- inkl. Strom, campen ist wirklich günstig hier. Leider ist das Café, der Minigolf und die Geschirrspülmaschine erst in der Hauptsaison in Betrieb. Dafür bekommen wir Infos über die Skurugata Schlucht, die man hier durchwandern kann. Und das Wetter ist traumhaft, bin bereits im T-Shirt unterwegs und es soll 25°C werden.

Nach einem gemütlichen Zmorge an der Sonne gemeinsam mit den anderen, fahren wir hintereinander zur Schlucht. Die Strasse geht rauf und runter und Noé ruft, „wie eine Achterbahn“! Aber Lio entgegnet altklug, „dann müsste es ja acht Uhr sein bei einer Achterbahn“.😂 Es ist wunderschön, der hellgrüne Wald, kleine Seen und rote Häuser dazwischen im Sonnenlicht. Nach nur 20min sind wir beim Parkplatz. Von da aus geht ein Waldweg weiter und die Kinder springen begeistert voraus. Ein kleines Filmteam steht kurz darauf im Weg und bittet uns, vorsichtig über ihre hingelegten Äste zu steigen. Sie drehen für ihre Schule den Abschlussfilm. Nach vielleicht 10min beginnt die Schlucht, die Felsen neben uns wachsen in die Höhe und wir klettern über Felsbrocken in die Tiefe. Rauf und runter geht es, mal ist es ganz kühl und dann wieder heiss, hier geht kein Wind und wir schwitzen in der Sonne. Aber wir sind froh über das gute Schuhwerk und die langen Hosen, die Felsen sind zum Teil feucht und rutschig. Auch Lio läuft an René’s Hand toll mit und plaudert über Trolle und Wichtel, die hier hausen könnten. Tatsächlich begegnet uns wieder eine grosse schwarze Schlange, die sich zum Glück schnell verzieht, als wir kommen.

Kaum ist die Schlucht fertig, geht es hoch hinauf zum Aussichtspunkt auf dem „Berg“. Man sieht hier tatsächlich über die Wälder und Seen der Umgebung, für uns allerdings nur ein Hügel. Natürlich findet sich dort ein toller Rastplatz mit Grill und Brennholz und Tischen und Stühlen. Bis hierher ging es zirka 1,5h und alle haben Hunger. Wir essen unsere belegten Brote und lassen die Kinder das Holz neu auftürmen. Von hier führt dann ein breiter kurzer Weg zurück zum Parkplatz. Noé meint noch, da wir ja die Velos und das Vorzelt ausgeladen haben, könnten wir doch die zwei zusätzlichen Sitze ausklappen und so fährt die ganze rasselbande bei uns mit😄.

Jetzt möchten alle zurück an den See zum Plantschen, aber schwarze Gewitterwolken drohen schon am Horizont. Wir ziehen uns kurze Hosen an und Nik und Enea auch Badehosen und gehen mit Angelrute und Fischernetzen zum Steg. Die Kinder fangen Wasserläufer und halten die Füsse ins Wasser, aber es geht nicht lang und wir flüchten ins Vorzelt, der Regen prasselt nieder und es blitzt und donnert. Zum Glück haben wir ja Gesellschaft, wir machen Guacamole und tunken Chips und die Jungs essen von ihrer Osterschokolade. Dann spielen sie drin und wir plaudern. Den Besuch im Dorf verschieben wir auf morgen und kochen früh zu Abend. Mit Regenjacke ausgerüstet gehen die Jungs nochmal zum See, aber bald prasselt es wieder so runter, dass sie zum Trocknen rein kommen. Wir packen ihren Tisch auch noch ins Vorzelt und essen zu neunt gemeinsam Spaghetti Bolognese mit Würstchen. Man merkt aber die Müdigkeit der Kinder, es ist nicht ganz so entspannt und wir lassen sie kurz darauf das Sandmännchen gucken. René erledigt den Abwasch und wir haben auch mal früh Feierabend. Um neun Uhr klärt der Himmel auf und morgen soll es wieder trocken sein, hurrah.

Tag 37 – 20.5.2019

Die Sonne scheint schon morgens um sechs auf den Wohnwagen und heizt ein. Ich schwitze und muss die Heizung ausschalten und finde dann den Schlaf nicht mehr. Klebe noch die Filztischsets und schreibe den Eintrag von gestern fertig. Kaum ist einer der Jungs um acht Uhr wach, weckt er die anderen mit seinen Fragen, ob die Schweizer von nebenan auch schon auf seien und was wir nachher machen würden. Es wird ohne Wiederrede blitzschnell angezogen, gefrühstückt und schon sind sie draussen und kurven mit den Velos wie Haie vor dem Wohnmobil der anderen hin und her:-).

Die wenigen Wolken verziehen sich noch und es wird herrlich warm und kein Wind! Wir holen die Stühle raus und setzten uns vor ihr Wohnmobil und die Kinder verschwinden mal zum Spielplatz, dann klettern sie in den Steinen rum oder spielen auf dem Fussballplatz. Gleich hinter unserem Wohnwagen entdecken sie eine schwarze Schlange beim Sonnen und ich kann sie auch noch fotografieren, ehe sie sich verzieht. Gemäss Erich eine potenzielle Giftschlange und deshalb unbedingt Abstand halten. Wir schicken die Kinder zum Strand mit dem Sandspielzeug, aber es geht nicht lang, kommen sie wieder angerannt, dass da eine Wasserschlange schwimmt. Tatsächlich ist auch eine zwischen die Felsen geflüchtet, da wo die Kinder Fische fangen wollten mit ihren Netzen. Nun heisst es wieder Abstand halten und Nik und Enea ziehen jetzt einfach die Gummistiefel an und waten am Strand ins Wasser. Bald quietschen sie vor Freude, weil verschiedene Fischchen im Eimer sind, ein Langustentierchen und eine Wasserschnecke usw. Die werden jetzt natürlich zu uns rübergeschleppt zum begutachten. Wir haben unterdessen die Tische zusammengestellt und aufgetischt, was noch grad so im Kühlschrank war. Als alle fertig sind, gibt es aus unserem Gefrierabteil ein Eis. Ist ja auch richtig warm und alle Jungs haben kurze Hosen angezogen. Nik ist allerdings ausgerutscht und ins Wasser gefallen, jetzt muss er die normalen Handwerkerhosen anziehen.

Wir packen das Nötigste ein und wollen Richtung Dorf. 45min zum Laufen ist dann doch sehr weit und so nehmen wir ausserhalb des Campings den öffentlichen Bus. Er setzt uns grad richtig ab und wir schlendern durch die Fussgängerzone zum Meer. Dann hoch zur Altstadt, aber der Protest ist gross und wir machen im Park einen Knabberhalt und ein bisschen austoben. Mailin ist so müde, dass sie bei Sascha auf dem Arm ein Powernapping macht. Wir beschliessen, hier im Dorf zu essen, da es doch schon halb sechs ist und ansonsten viel zu spät wird. Finden ein ganz tolles Lokal am Hafen, bekommen einen herrlichen Tisch mit Aussicht auf das Wasser und Kindermalsachen und Spiele. Gönnen uns einen Mojito und bekommen ein wunderbares Essen aus Carpaccio als Vorspeise, Hamburger und Köttbullar als Hauptgang serviert. Die Jungs wählten Spaghetti und Omeletten und dann gibts ein gratis Eis als Dessert.

Leider ist unser Ausflug so lang gegangen, dass der Bus nur erst in einer Stunde wieder fährt. So nehmen wir den Weg unter die Füsse und pflücken Blüten auf dem Weg durch die Nebenstrassen und alle Kinder denken, wir sind erst auf dem Weg zur Bushaltestelle. Ohne ein Murren oder Streik gehen wir die 55min bis zum Campingplatz, wow! Dort wollen die Grösseren sogar noch Fussball spielen, aber einmal im Wohnwagen kommt die Müdigkeit und sie sind froh, im Bett zu sein. Auch mir fallen die Augen zu, weshalb dieser Eintrag erst am folgenden Tag fertig wurde;-).

 

Tag 34 – 17.5.2019

Heute hatten wir so ein Wetterglück! Erst aber haben wir Gipfeli gerollt und im Ofen gebacken. Aus dieser Rolle, wo man das Papier abzieht und es macht plopp, der Teig quillt raus und man muss die Dreiecke auseinander nehmen und zu Gipfel rollen. Die Jungs finden das super:-)

Dann wollen alle grad ihre Jacke und Schuhe und am See noch ihre Fischfalle überprüfen. Natürlich braucht es auf die wunde Stelle an Lio’s Ferse noch ein Pflaster, Noé will die sauberen Socken nicht und geht ohne. Kaum sind alle draussen und ich möchte den Tisch abräumen, hat sich Nik mit dem Schilf geschnitten und braucht ein Pflaster. Noé kommt mit einem nassen Schuh, er war zu nah an der Fischfalle. Endlich sind alle bereit und ich habe Knabberspass eingepackt, es geht los zur Astrid Lindgren Värld.

Das Tor wird gerade geöffnet und die Besucher halten sich in Grenzen. Mieten uns noch einen Bollerwagen und los geht es zu Pippi Langstrumpfs Villa Kunterbunt. Bereits dort ist ein kleiner Spielplatz und halb elf beginnt die Vorstellung mit Pippi. Leider alles nur auf Schwedisch, wir lachen trotzdem mit und singen das Lied. Wenn wir so ins Publikum schauen, können wir genau sagen, wer aus Schweden ist. Die tragen alle kurze Hosen und T-Shirts und Röckchen, während wir und die Deutschen mit Windjacke und langen Hosen unterwegs sind. Das Wetter ist wechselhaft und sehr windig, dunkle Wolken lauern am Horizont. Aber es bleibt trocken und wir entdecken kleine Häuschen, gerade richtig für die Kinder und sie haben so Spass darin. Dann kommt eine Mühle mit Rutschbahn und ein Dach zum Raufklettern und Wasserkanal. Wir sind meistens überflüssig und sie kommen nur, um zu berichten, was es alles tolles hat. Hinter uns feuern die schwedischen Familien Grills an und packen ihre Picknicks aus. Ihre Bollerwagen sind voll mit Kühltruhen und Taschen, überall hat es Picknicktische, auch vorgestern schon im Hallenbad und jedem Park darf man sein Essen mitnehmen. Wir haben uns ja schon gewundert über die Kilopackungen Würstchen, Hotdog Brötchen mit vorgestanztem Loch in der 36 Stück Packung usw. Meistens suchen wir mühsam nach einem normalen Pack mit grad mal 600gr Inhalt oder so.

Während die Schweden also grillen, knabbern wir unsere Grissinis mit einer Scheibe Salami und picken Trauben;-) Dann geht es weiter zur Burg von Ronja Räubertochter, unglaublich die vielen Gänge und Verstecke und Details. Steigen auch in den Keller und brauchen doch tatsächlich unsere Nateltaschenlampen, so düster ist es. Zu gruselig für unsere Jungs, sie wollen wieder raus. Durch die Wolfsschlucht mit Geheul aus dem Lautsprecher und leuchtenden Lampenaugen kommen wir wieder in ein Miniaturdorf. Sie sind kaum wegzubringen aus der Konditorei und dem Garten, wo man rechen, hacken und graben darf. Etwas weiter proben sie für die Gebrüder Löwenherz und auch wenn sie nichts verstehen, finden sie die Krieger mit Lanzen doch toll. Nach weiteren Minihäuschen möchten sie ein Glacé und wir nehmen eine Waffel. Daneben wartet Katthult mit dem Michel aus Lönneberga, um drei Uhr wird grad aufgeführt wie er seinem Vater den Zeh in der Mäusefalle einklemmt und das finden sie auch urkomisch. Bei Karlsson vom Dach hat es diverse Rutschen, aber es fängt an zu Tropfen und wir retten uns zur Spielscheune. Ein riesiger Dachstock mit Gerümpel zum Spielen und ein Heustock zum Reinspringen, René und ich besuchen das Café unten drin. Die Tropfen sind vorbei, aber leider macht der Park um fünf Uhr zu und so müssen wir zum Aufbruch mahnen. Entdecken dann noch das Riesenhaus mit allem in Übergrösse, da müssen wir auch noch schnell rein. Es ist alles sehr herzig gemacht und total für die Kinder, es hat sich gelohnt! Sie würden am liebsten morgen wieder hin.

Kaum im Wohnwagen prasselt der Regen nieder, was für ein Timing. Nutzen noch den Ofen vom Morgen für Süsskartoffelschnitze, Mozarellasticks und Veginuggets und dann hören alle Pippi Langstrumpf Hörbuch zum Einschlafen.

Tag 33 – 16.5.2019

Blauer Himmel und keine Wolke dominieren heute. Trotz viel Wind wird es 16°C warm, es ist herrlich. Hier gibt es frische Brötchen im Shop und René holt uns welche. Dann ist mangels Geschirrspüler mal wieder gemeinsames Abwaschen angesagt, die Jungs sind mit Eifer dabei. Nachher lassen wir den Wohnwagen noch stehen und spazieren alles am Vätternsee entlang bis zum Stadtzentrum. Erst von den Klippen runter noch durch Wald und dann am Strand entlang alles Fussweg 3 Kilometer weit. Müssen ab und zu ein Gummibärchen verteilen und auf Steinen balancieren, damit sie bei Laune bleiben. Aber es lohnt sich, vorne sieht man den Hafen am Vättern, den Bahnhof und auf der anderen Seite den Munksjön, einen weiteren See. Die Restaurants am Vättern sind leer, der Wind bläst so kräftig, es hat Wellen wie am Meer. Auf der anderen Seite am Munksjön eine Promenade mit modernen Gebäuden, man wähnt sich fast in Hamburg im neuen Viertel an der Elbe, hippe Restaurants und Cafés voll mit schick gekleideten Leuten. Auch wir finden mit Glück einen Tisch an der Sonne ohne Wind und geniessen ein leckeres Mittagessen. Der Preis von 12.- pro Teller beinhaltet auch Salatbuffet, Brot mit Kräuterbutter, Wasser und Kaffee und wir finden es für eine solche Lage sehr preiswert.

Leider müssen wir die Fussgängerzone links liegen lassen und den Bus zurück nehmen. Tickets zahlt man übrigens beim Chauffeur mit Kreditkarte, wie fast alles hier in Schweden. Punkt zwei Uhr, wie vorgeschrieben, checken wir beim Camping aus und fahren Richtung Vimmerby. Nachdem langsam alle DVD’s schon mehrmals im Auto geschaut waren, mussten wir uns etwas Neues einfallen lassen gegen „wann sind wir endlich da“. Wir haben die Hörbücher von Bibi Blocksberg entdeckt und seither hext die kleine Hexe von Anfang bis Ende der Fahrt.

Auch am See Nossenbaden auf dem Campingplatz haben wir freie Platzwahl und stellen uns direkt ans Ufer. Müssen aber noch schnell zum Einkauf ins Dorf unter Protest von Nik. Aber alle suchen dann ihr Joghurt aus und helfen beim Einräumen. Während René noch im Sonnenschein grilliert, entdecken sie den Spielplatz und das Seeufer hinter dem Wohnwagen. Eine alte Dose wird zur Fischfalle, das Schilf zum Besen und im Wasser getaucht malt es den Baum an. Die Natur ist doch der beste Spielplatz!

Wir essen mit Blick auf den See und die schwimmende Sauna, die Sonne leuchtet noch am anderen Ufer die Bäume an und drei Personen springen beherzt in den See am kleinen Badestrand. Es hat einige Familien hier, auch aus Deutschland, morgen geht ja der Astrid Lindgren Park auf. Die Tickets können wir direkt hier an der Reception kaufen, allerdings Rabatte gibt es keine. Bin gespannt auf morgen, ob es wirklich die 120.- wert ist.

Tag 32 – 15.5.2019

Was für ein ereignisreicher Tag! Wir haben die Jungs früh geweckt, also halb neun;-) Dann sind wir nach dem Zmorge los mit dem Auto ins Nachbardorf Nissafors zu Kallfelt Leder. Ist ein Tip aus meinem Schwedenführer und es heisst, die Kinder dürfen dort selber ein Portemonnaie gestalten. Zufällig treffen wir gleich auf den neuen Inhaber, er und seine Freundin haben das Geschäft von den Kallfelts übernommen und er führt uns gern durch die Werkstatt. Sie kaufen das Leder von Elchen und Kühen ein und verarbeiten es weiter. Auf unsere Frage nach dem Kinderportemonnaie wird erst verneint, das sei nur im Sommer zu haben und sie hätten noch gar keine farbigen Lederteile ausgestanzt. Aber dann kommt er doch mit einer Schachtel naturfarbenen Lederteilen in verschiedenen Grössen und die Jungs dürfen sich das Zubehör aussuchen. Er übergibt dann an Brigitte, die aus Deutschland kommt und so können die Jungs mit ihr recht selbstständig Kleistern, Hämmern und Stanzen. Sie näht dann alles mit der Industriemaschine zusammen und dann kann man sich noch einen Elch einprägen lassen. Auch ein Echtheitszertifikat aus Leder mit Ihrem Namen bekommen die Kinder zum ins Portemonnaie legen. Natürlich werden wir auch noch im Shop fündig.

Dann müssen wir bis zwölf aus dem Isaberg Camping rausfahren, aber ziehen den Wohnwagen nur auf die andere Seite der Schnellstrasse. Dort ist ein Rastplatz direkt am See und vom Camping noch der Kanu und Pedalo Verleih. Eine Fasssauna zum Mieten, ein Spielplatz und Badestrand laden dort zum Bleiben ein. Wunderschön im Sonnenschein und mit 15°C ist es auch richtig mild. Nach einer Spielstunde im Sand und Wald fahren wir los, es geht nur eine Stunde in Richtung Jönköping. Es ist ein kleiner Camping, aber erhöht über dem Vätternsee ganz unten am Ende. Wir können wieder den Stellplatz aussuchen und sind direkt am Zaun mit Sicht über den See, sogar die Jungs haben diese Aussicht und möchten später mit offenen Vorhängen schlafen. Der Teller Pasta schmeckt auch exklusiver mit dieser Sicht und wir geniessen ein spätes Zmittag im Wohnwagen.

Dann haben wir das Angebot vom Camping genommen, ein Familieneintritt ins Hallenbad für 165 Kronen, zirka 17.-. Es liegt nur ein kurzer Fussmarsch entfernt und ist recht gross. Etwas mehr als das Geiselweid zuhause, mit Rutsche, Wellenbad (mit den höchsten Wellen, die wir je gesehen haben), Rundströmungsbad und Whirlpools. Wenige Besucher und die Jungs sind glücklich, endlich wieder Baden. Es hat im Sommer auch ein Aussenbad mit noch mehr Rutschen. Essen dort noch zu Abend und sind mal wieder fast die Letzten, die um acht rausgehen. Spazieren zurück und freuen uns über sicher sieben Hasen, die auf der Wiese und dem Parkplatz unterwegs sind. Sind gerade rechtzeitig für den Sonnenuntergang und geniessen die rosa Verfärbung bis zum Schluss. Die Natur ist einfach ein Traum in Schweden!

Tag 31 – 14.5.2019

Heute geht es vom Strand ins Skigebiet. Erst allerdings heisst es Vorzelt einpacken, Lio möchte unbedingt helfen und sammelt fleissig Heringe, fährt den Abwassertrolley zum Leeren und kniet sich auf das Zelt, um die Luft rauszudrücken. Das animiert die anderen Zwei und auch sie entsorgen und packen ein. So sind wir schnell fertig und sagen Karlsborg Tschüss, es war ein sehr netter Camping. Auf dem Weg müssen wir noch bei einem Bolist halten, eine Kette mit Handwerkszubehör. Hatten in Gotland eine Bohrmaschine gekauft, um die Stützen runterzukurbeln und heute morgen hat sie den Geist aufgegeben. Erst wollten sie uns zurück nach Gotland schicken, dann die Maschine zur Reparatur nach Stockholm einsenden und wir sollten sie dann wieder abholen. Mussten mehrmals betonen, dass wir nur auf der Durchreise sind, aber dann nach mehreren Telefonaten und einem Reparaturversuch bekommen wir doch eine neue.

Weiter gehts zum Supercharger in Ulricehamn, der ist so gross, dass wir getrost unseren Wohnwagen angehängt lassen können. Mache Sandwiches für alle und gestärkt fahren wir ins Isaberg Mountain Resort. Für uns nur Hügel rundherum, aber das Skigebiet von Südschweden! Direkt neben der Schnellstrasse, der einzige Minuspunkt hier, liegt ein Hotel/Camping/Hüttenpark auf dem man unglaublich aktiv sein könnte. Kletterpark ab sechs Jahren, Mountainbiketrails und Verleih, Golf, See zum Baden und SUP/Kanu/Pedalo fahren, Minigolf, grosser Spielplatz. Ein älteres und ein neues Servicegebäude mit top Küche, Aufenthaltsraum, gratis Sauna, gratis Duschen, WC’s mit schwedenrot Mosaik:-) und tollem Familienbad. Da kannst Du duschen und daneben erhöht dein Kind, Wickeltisch, Babybad, Miniwc und grosses WC. Habe ich den Geschirrspüler schon erwähnt? Für 35.- die Nacht für den Stellplatz.

Haben die Jungs toben lassen auf dem Spielplatz und uns für das Restaurant entschieden für den Znacht. Das Gebäude mit Restaurant und Reception ist so, wie wir uns ein Skiresort in den USA vorstellen. Am Eingang hängt ein Elchkopf, ich musste mit Lio dann draussen nachschauen, ob nicht noch das Hinterteil draussen hängt:-). Nur ein Tisch noch besetzt, wir haben die freie Platzwahl. Das Kindermenü ist auch gleich Malset und bekommen gleich Filzstifte. Von der Reception gabs davor übrigens eine Papiertüte zur Wahl mit Dinos, Monstertrucks oder Fussball und darin Wachsmalstifte, Rätsel, Sticker, Memory… Der Kellner spricht lupenreines Englisch und erklärt uns gern die Gerichte aus der Region, die bei ihnen auf der Karte sind. Ich nehme Raggmunk, traditionelle schwedische Kartoffelreibekuchen mit Speck und Beeren, René hat Biff Höganloft nach dem Namen des Restaurants und alles ist super! Siehe Fotos. Die Jungs wollen Köttbullar mit Kartoffelstock, allerdings Lio nur die Fleischbällchen und Noé nur den Stock, alles kein Problem. Ketchup für den Jüngsten, weil er die Sauce nicht mag, kein Problem, noch zusätzliche Fleischbällchen, aber gern. Apfelsaft einmal mit Sprudelwasser gemischt, einmal mit normalem Wasser kommt gleich im Literkrug, wir haben mehr als genug. Können uns das Dessert aber nicht entgehen lassen, Vanilleglacé mit Meringue und Schoggisauce für René, ich nehme weissen Schoggicake mit Passionsfrucht und caramelisierten Nüssen, die Jungs je eine Kugel Glacé. Der Kellner fragt, ob alles gut ist und ich muss leider verneinen, mein Cake ist noch fast gefroren und schmeckt so nach nichts. Kein Problem, ich erhalte natürlich das andere Dessert mit Zitronentiramisu aus Lemoncurd und Biskuitboden. Mittlerweile hatte es noch drei Tische mehr besetzt, aber wir sind immer sofort bedient worden, unglaublich zuvorkommend und können das Restaurant wärmstens empfehlen. Und für Schweizer immer noch zu einem absolut normalen Preis. Wir rollen uns patschsatt zum Wohnwagen und bewundern noch das Abendrot, definitiv ein Ort zum Wiederkommen.