Tag 32 – 15.5.2019

Was für ein ereignisreicher Tag! Wir haben die Jungs früh geweckt, also halb neun;-) Dann sind wir nach dem Zmorge los mit dem Auto ins Nachbardorf Nissafors zu Kallfelt Leder. Ist ein Tip aus meinem Schwedenführer und es heisst, die Kinder dürfen dort selber ein Portemonnaie gestalten. Zufällig treffen wir gleich auf den neuen Inhaber, er und seine Freundin haben das Geschäft von den Kallfelts übernommen und er führt uns gern durch die Werkstatt. Sie kaufen das Leder von Elchen und Kühen ein und verarbeiten es weiter. Auf unsere Frage nach dem Kinderportemonnaie wird erst verneint, das sei nur im Sommer zu haben und sie hätten noch gar keine farbigen Lederteile ausgestanzt. Aber dann kommt er doch mit einer Schachtel naturfarbenen Lederteilen in verschiedenen Grössen und die Jungs dürfen sich das Zubehör aussuchen. Er übergibt dann an Brigitte, die aus Deutschland kommt und so können die Jungs mit ihr recht selbstständig Kleistern, Hämmern und Stanzen. Sie näht dann alles mit der Industriemaschine zusammen und dann kann man sich noch einen Elch einprägen lassen. Auch ein Echtheitszertifikat aus Leder mit Ihrem Namen bekommen die Kinder zum ins Portemonnaie legen. Natürlich werden wir auch noch im Shop fündig.

Dann müssen wir bis zwölf aus dem Isaberg Camping rausfahren, aber ziehen den Wohnwagen nur auf die andere Seite der Schnellstrasse. Dort ist ein Rastplatz direkt am See und vom Camping noch der Kanu und Pedalo Verleih. Eine Fasssauna zum Mieten, ein Spielplatz und Badestrand laden dort zum Bleiben ein. Wunderschön im Sonnenschein und mit 15°C ist es auch richtig mild. Nach einer Spielstunde im Sand und Wald fahren wir los, es geht nur eine Stunde in Richtung Jönköping. Es ist ein kleiner Camping, aber erhöht über dem Vätternsee ganz unten am Ende. Wir können wieder den Stellplatz aussuchen und sind direkt am Zaun mit Sicht über den See, sogar die Jungs haben diese Aussicht und möchten später mit offenen Vorhängen schlafen. Der Teller Pasta schmeckt auch exklusiver mit dieser Sicht und wir geniessen ein spätes Zmittag im Wohnwagen.

Dann haben wir das Angebot vom Camping genommen, ein Familieneintritt ins Hallenbad für 165 Kronen, zirka 17.-. Es liegt nur ein kurzer Fussmarsch entfernt und ist recht gross. Etwas mehr als das Geiselweid zuhause, mit Rutsche, Wellenbad (mit den höchsten Wellen, die wir je gesehen haben), Rundströmungsbad und Whirlpools. Wenige Besucher und die Jungs sind glücklich, endlich wieder Baden. Es hat im Sommer auch ein Aussenbad mit noch mehr Rutschen. Essen dort noch zu Abend und sind mal wieder fast die Letzten, die um acht rausgehen. Spazieren zurück und freuen uns über sicher sieben Hasen, die auf der Wiese und dem Parkplatz unterwegs sind. Sind gerade rechtzeitig für den Sonnenuntergang und geniessen die rosa Verfärbung bis zum Schluss. Die Natur ist einfach ein Traum in Schweden!

Tag 31 – 14.5.2019

Heute geht es vom Strand ins Skigebiet. Erst allerdings heisst es Vorzelt einpacken, Lio möchte unbedingt helfen und sammelt fleissig Heringe, fährt den Abwassertrolley zum Leeren und kniet sich auf das Zelt, um die Luft rauszudrücken. Das animiert die anderen Zwei und auch sie entsorgen und packen ein. So sind wir schnell fertig und sagen Karlsborg Tschüss, es war ein sehr netter Camping. Auf dem Weg müssen wir noch bei einem Bolist halten, eine Kette mit Handwerkszubehör. Hatten in Gotland eine Bohrmaschine gekauft, um die Stützen runterzukurbeln und heute morgen hat sie den Geist aufgegeben. Erst wollten sie uns zurück nach Gotland schicken, dann die Maschine zur Reparatur nach Stockholm einsenden und wir sollten sie dann wieder abholen. Mussten mehrmals betonen, dass wir nur auf der Durchreise sind, aber dann nach mehreren Telefonaten und einem Reparaturversuch bekommen wir doch eine neue.

Weiter gehts zum Supercharger in Ulricehamn, der ist so gross, dass wir getrost unseren Wohnwagen angehängt lassen können. Mache Sandwiches für alle und gestärkt fahren wir ins Isaberg Mountain Resort. Für uns nur Hügel rundherum, aber das Skigebiet von Südschweden! Direkt neben der Schnellstrasse, der einzige Minuspunkt hier, liegt ein Hotel/Camping/Hüttenpark auf dem man unglaublich aktiv sein könnte. Kletterpark ab sechs Jahren, Mountainbiketrails und Verleih, Golf, See zum Baden und SUP/Kanu/Pedalo fahren, Minigolf, grosser Spielplatz. Ein älteres und ein neues Servicegebäude mit top Küche, Aufenthaltsraum, gratis Sauna, gratis Duschen, WC’s mit schwedenrot Mosaik:-) und tollem Familienbad. Da kannst Du duschen und daneben erhöht dein Kind, Wickeltisch, Babybad, Miniwc und grosses WC. Habe ich den Geschirrspüler schon erwähnt? Für 35.- die Nacht für den Stellplatz.

Haben die Jungs toben lassen auf dem Spielplatz und uns für das Restaurant entschieden für den Znacht. Das Gebäude mit Restaurant und Reception ist so, wie wir uns ein Skiresort in den USA vorstellen. Am Eingang hängt ein Elchkopf, ich musste mit Lio dann draussen nachschauen, ob nicht noch das Hinterteil draussen hängt:-). Nur ein Tisch noch besetzt, wir haben die freie Platzwahl. Das Kindermenü ist auch gleich Malset und bekommen gleich Filzstifte. Von der Reception gabs davor übrigens eine Papiertüte zur Wahl mit Dinos, Monstertrucks oder Fussball und darin Wachsmalstifte, Rätsel, Sticker, Memory… Der Kellner spricht lupenreines Englisch und erklärt uns gern die Gerichte aus der Region, die bei ihnen auf der Karte sind. Ich nehme Raggmunk, traditionelle schwedische Kartoffelreibekuchen mit Speck und Beeren, René hat Biff Höganloft nach dem Namen des Restaurants und alles ist super! Siehe Fotos. Die Jungs wollen Köttbullar mit Kartoffelstock, allerdings Lio nur die Fleischbällchen und Noé nur den Stock, alles kein Problem. Ketchup für den Jüngsten, weil er die Sauce nicht mag, kein Problem, noch zusätzliche Fleischbällchen, aber gern. Apfelsaft einmal mit Sprudelwasser gemischt, einmal mit normalem Wasser kommt gleich im Literkrug, wir haben mehr als genug. Können uns das Dessert aber nicht entgehen lassen, Vanilleglacé mit Meringue und Schoggisauce für René, ich nehme weissen Schoggicake mit Passionsfrucht und caramelisierten Nüssen, die Jungs je eine Kugel Glacé. Der Kellner fragt, ob alles gut ist und ich muss leider verneinen, mein Cake ist noch fast gefroren und schmeckt so nach nichts. Kein Problem, ich erhalte natürlich das andere Dessert mit Zitronentiramisu aus Lemoncurd und Biskuitboden. Mittlerweile hatte es noch drei Tische mehr besetzt, aber wir sind immer sofort bedient worden, unglaublich zuvorkommend und können das Restaurant wärmstens empfehlen. Und für Schweizer immer noch zu einem absolut normalen Preis. Wir rollen uns patschsatt zum Wohnwagen und bewundern noch das Abendrot, definitiv ein Ort zum Wiederkommen.