Tag 33 – 16.5.2019

Blauer Himmel und keine Wolke dominieren heute. Trotz viel Wind wird es 16°C warm, es ist herrlich. Hier gibt es frische Brötchen im Shop und René holt uns welche. Dann ist mangels Geschirrspüler mal wieder gemeinsames Abwaschen angesagt, die Jungs sind mit Eifer dabei. Nachher lassen wir den Wohnwagen noch stehen und spazieren alles am Vätternsee entlang bis zum Stadtzentrum. Erst von den Klippen runter noch durch Wald und dann am Strand entlang alles Fussweg 3 Kilometer weit. Müssen ab und zu ein Gummibärchen verteilen und auf Steinen balancieren, damit sie bei Laune bleiben. Aber es lohnt sich, vorne sieht man den Hafen am Vättern, den Bahnhof und auf der anderen Seite den Munksjön, einen weiteren See. Die Restaurants am Vättern sind leer, der Wind bläst so kräftig, es hat Wellen wie am Meer. Auf der anderen Seite am Munksjön eine Promenade mit modernen Gebäuden, man wähnt sich fast in Hamburg im neuen Viertel an der Elbe, hippe Restaurants und Cafés voll mit schick gekleideten Leuten. Auch wir finden mit Glück einen Tisch an der Sonne ohne Wind und geniessen ein leckeres Mittagessen. Der Preis von 12.- pro Teller beinhaltet auch Salatbuffet, Brot mit Kräuterbutter, Wasser und Kaffee und wir finden es für eine solche Lage sehr preiswert.

Leider müssen wir die Fussgängerzone links liegen lassen und den Bus zurück nehmen. Tickets zahlt man übrigens beim Chauffeur mit Kreditkarte, wie fast alles hier in Schweden. Punkt zwei Uhr, wie vorgeschrieben, checken wir beim Camping aus und fahren Richtung Vimmerby. Nachdem langsam alle DVD’s schon mehrmals im Auto geschaut waren, mussten wir uns etwas Neues einfallen lassen gegen „wann sind wir endlich da“. Wir haben die Hörbücher von Bibi Blocksberg entdeckt und seither hext die kleine Hexe von Anfang bis Ende der Fahrt.

Auch am See Nossenbaden auf dem Campingplatz haben wir freie Platzwahl und stellen uns direkt ans Ufer. Müssen aber noch schnell zum Einkauf ins Dorf unter Protest von Nik. Aber alle suchen dann ihr Joghurt aus und helfen beim Einräumen. Während René noch im Sonnenschein grilliert, entdecken sie den Spielplatz und das Seeufer hinter dem Wohnwagen. Eine alte Dose wird zur Fischfalle, das Schilf zum Besen und im Wasser getaucht malt es den Baum an. Die Natur ist doch der beste Spielplatz!

Wir essen mit Blick auf den See und die schwimmende Sauna, die Sonne leuchtet noch am anderen Ufer die Bäume an und drei Personen springen beherzt in den See am kleinen Badestrand. Es hat einige Familien hier, auch aus Deutschland, morgen geht ja der Astrid Lindgren Park auf. Die Tickets können wir direkt hier an der Reception kaufen, allerdings Rabatte gibt es keine. Bin gespannt auf morgen, ob es wirklich die 120.- wert ist.

Tag 32 – 15.5.2019

Was für ein ereignisreicher Tag! Wir haben die Jungs früh geweckt, also halb neun;-) Dann sind wir nach dem Zmorge los mit dem Auto ins Nachbardorf Nissafors zu Kallfelt Leder. Ist ein Tip aus meinem Schwedenführer und es heisst, die Kinder dürfen dort selber ein Portemonnaie gestalten. Zufällig treffen wir gleich auf den neuen Inhaber, er und seine Freundin haben das Geschäft von den Kallfelts übernommen und er führt uns gern durch die Werkstatt. Sie kaufen das Leder von Elchen und Kühen ein und verarbeiten es weiter. Auf unsere Frage nach dem Kinderportemonnaie wird erst verneint, das sei nur im Sommer zu haben und sie hätten noch gar keine farbigen Lederteile ausgestanzt. Aber dann kommt er doch mit einer Schachtel naturfarbenen Lederteilen in verschiedenen Grössen und die Jungs dürfen sich das Zubehör aussuchen. Er übergibt dann an Brigitte, die aus Deutschland kommt und so können die Jungs mit ihr recht selbstständig Kleistern, Hämmern und Stanzen. Sie näht dann alles mit der Industriemaschine zusammen und dann kann man sich noch einen Elch einprägen lassen. Auch ein Echtheitszertifikat aus Leder mit Ihrem Namen bekommen die Kinder zum ins Portemonnaie legen. Natürlich werden wir auch noch im Shop fündig.

Dann müssen wir bis zwölf aus dem Isaberg Camping rausfahren, aber ziehen den Wohnwagen nur auf die andere Seite der Schnellstrasse. Dort ist ein Rastplatz direkt am See und vom Camping noch der Kanu und Pedalo Verleih. Eine Fasssauna zum Mieten, ein Spielplatz und Badestrand laden dort zum Bleiben ein. Wunderschön im Sonnenschein und mit 15°C ist es auch richtig mild. Nach einer Spielstunde im Sand und Wald fahren wir los, es geht nur eine Stunde in Richtung Jönköping. Es ist ein kleiner Camping, aber erhöht über dem Vätternsee ganz unten am Ende. Wir können wieder den Stellplatz aussuchen und sind direkt am Zaun mit Sicht über den See, sogar die Jungs haben diese Aussicht und möchten später mit offenen Vorhängen schlafen. Der Teller Pasta schmeckt auch exklusiver mit dieser Sicht und wir geniessen ein spätes Zmittag im Wohnwagen.

Dann haben wir das Angebot vom Camping genommen, ein Familieneintritt ins Hallenbad für 165 Kronen, zirka 17.-. Es liegt nur ein kurzer Fussmarsch entfernt und ist recht gross. Etwas mehr als das Geiselweid zuhause, mit Rutsche, Wellenbad (mit den höchsten Wellen, die wir je gesehen haben), Rundströmungsbad und Whirlpools. Wenige Besucher und die Jungs sind glücklich, endlich wieder Baden. Es hat im Sommer auch ein Aussenbad mit noch mehr Rutschen. Essen dort noch zu Abend und sind mal wieder fast die Letzten, die um acht rausgehen. Spazieren zurück und freuen uns über sicher sieben Hasen, die auf der Wiese und dem Parkplatz unterwegs sind. Sind gerade rechtzeitig für den Sonnenuntergang und geniessen die rosa Verfärbung bis zum Schluss. Die Natur ist einfach ein Traum in Schweden!