Tag 29 – 12.5.2019

Noé wacht auf und fragt, wann ich den Zmorge mache. René antwortet daraufhin, es ist Muttertag, da könne Noé doch für mich den Tisch decken. Postwendend kommt zurück, „da mache ich nicht mit“! Überhaupt heiße das Muetteretag (das was man hinten an die Schraube macht) und somit müsse ich trotzdem alles machen.😂

Hatte dann doch Eier und Baguette zum Zmorge und nach ein bisschen Spielen sind wir zur Festung von Karlsborg gefahren. Ich hatte schon im Reiseführer und dann auch im Internet von der Schatzsuche ab drei Jahren gelesen und wollte das mit ihnen machen. Aber wie so oft hieß es im Museum sorry, only next week. Haben also die 120 Kronen Eintritt bezahlt und sind rein ohne Suche. Was soll ich sagen, die Festung ist noch von Militär bewohnt und genau um das dreht sich die Ausstellung. Alt, verstaubt, muffelig, mit Uniformen von damals bis heute, Kanonen, Säbel, erste Drohnen bis Afghanistan und UN Einsätze heute. Die Jungs fanden es gut, beim Telegraphen zu morsen und alte Telefone zu bedienen, Propeller zu drehen und es hatte fast keine „nicht anfassen“ Schilder.

Aber ich finde sie noch zu klein, um über Krieg zu diskutieren und Details anzuschauen, also haben wir ein paar Sachen ausgelassen. Schnell waren wir wieder draußen mit Hunger. In der Festung hat es neben der Militärkantine auch ein öffentliches Café. Mit Kinderspieltisch, Wickeltisch und Ikeastühlen, guten Sandwiches und natürlich Pfannkuchen. Allerdings kann man in einer Ecke auch Kleidung mit dem Aufdruck schwedische Armee kaufen. Als alle satt sind, sind wir zurück zum Wohnwagen gefahren. Mussten noch anhalten, da die Brücke über den Göta Kanal oben war, es fahren doch schon Schiffe.

Mit basteln, ferngesteuerte Rennautos fahren, etwas Spielplatz ist die Zeit bis zum Znacht schnell rumgegangen. Ich habe auch endlich mal mit meinen Tischsets angefangen, essen nämlich draußen ohne Tischdecke, die ist zuhause geblieben. Apropos, Nik vermisst seine Freunde und fragt vermehrt, wie lange es noch geht, bis wir wieder daheim sind. Haben deshalb und auch wegen dem kühlen Wetter ein Fondue gemacht. Im Vorzelt, geht ja geschmacktechnisch nicht im Wohnwagen und draußen war es nur 6C, aber im Vorzelt mit dem Gaskocher erreichten wir doch 17C. Alle hatten es sehr gern.

Tag 28 – 11.5.2019

Es geht wieder Richtung Süden, hurrah. Ich freue mich, denn jetzt habe ich sie echt genug gesehen, die Tulpen und Osterglocken. Und das zarte Grün an den Birken und der Rest noch kahl. Wir packen bei Sonnenschein das Zelt ein und sagen den Bündnern Tschüss, sie reisen heute auch weiter. Die Fahrt geht nur etwas mehr als eine Stunde nach Karlsborg, aber hier haben die Kastanien schon Blätter und der See ist traumhaft. Wir dürfen uns den Platz direkt neben dem Spielplatz aussuchen und mit Seesicht, herrlich. Stellen das Vorzelt auf und die Sonne heizt sogleich ein, obwohl draussen nur 14°C sind.

Der Platz ist überschaubar, mit vielen Dauercampern, aber alles nötige ist da. Und sehr vieles ist auf deutsch angeschrieben, an der Reception kann man das Wichtigste einkaufen und sie vermieten auch Kanus, Pedalos, eine Vespa und Velos. Das ist der erste Platz, der richtig auf hat und nicht nur auf Sparflamme läuft. Ich darf ein Velo mit Kindersitz ausleihen und wir machen eine Velotour am See entlang bis zur Festung Karlsborg. Die heben wir uns allerdings für morgen bei Schlechtwetter auf und gehen auf dem Rückweg noch einkaufen. Nik freut sich ja schon auf Regenwetter, er hat heute gefragt, wann wir wiedermal einen ganzen Tag im Piji verbringen🙈.

Beim Fahren kommen wir auch über die Brücke vom Göta Kanal, der geht hier nämlich durch und im Sommer könnte man tolle Schifffahrten machen. Eines Tages möchte ich mit René mit dem Schiff den Kanal befahren! Der See ist hier auch genial mit Kindern, er fällt ganz flach ab und man kann den ganzen Camping entlang am See plantschen. Was mir natürlich besonders gefällt, ist die Waschküche mit Sternentapete und pinken Abtropfbecken😉. Leider muss man aber fürs Duschen wieder 5 Kronen Münzen einwerfen.

René lässt noch das ferngesteuerte Boot über den See flitzen und dann grillieren wir mal wieder, mmmhhh. Essen im Vorzelt um viertel vor acht und müssen den Jungs Sonnenbrillen besorgen, weil sie noch so geblendet werden! Es ist wärmer im Vorzelt als im Wohnwagen und wir bleiben sitzen, bis nach acht die Sonne hinter den Bäumen verschwindet. Nach dem Abwasch geniessen wir unser Panoramafenster mit Sicht auf den See und das Abendrot, während die Jungs einschlafen. Das sind Camping Highlights, wie auch der Rabe, der uns die Fleischverpackung neben dem Grill stibitzt hat, zum Glück nur die leere!