Tag 23 – 6.5.2019

Gestern die Betten frisch bezogen und heute morgen sind zwei von drei Betten nass, grmpf. Aber alle haben bis halb neun ausgeschlafen. Um elf fahren wir los zum naheliegenden Gamla Linköping. Leider macht das Wetter nicht so mit, es wechseln Sonne mit Regenwolken ab und ist sehr kühl. Dennoch ist es toll in diesem alten Dorfkern und wir können in viele Häuser reinschauen. Einiges ist jedoch Montags geschlossen, nächstes Mal würden wir einen anderen Wochentag nehmen. Durch ein kleines Stück Wald kommt man noch zur Spielscheune, Eisenbahnmuseum und Streichelzoo. Wir öffnen das Türchen zur Spielscheune und sehen einen kleinen Raum mit Holztieren, Stroh, zwei Schaufeln und einen Besen. Wir Grossen wollen schon enttäuscht umkehren, doch die Jungs stürmen begeistert hinein und können sich lange beschäftigen, indem sie nur die Tiere versetzen und Stroh hin und her schaufeln. Manchmal kann Glück so einfach sein!

Hinter den Gebäuden befinden sich dann noch div. Spielplätze und wenn uns nicht eine schwarze Wolke entgegen gekommen wär, würden sie noch immer dort herum toben. Bei dem Regen bestimmen wir nun das Programm und fahren zum Einkaufen in einen Maxi ICA. Waren schon mal ganz kurz in Visby in einem Maxi und haben dort ein Kinderland gesehen. Leider hat es das hier nicht. Erstmal gab es aber im Café Hot Dogs und Sandwich und Noé entscheidet sich für ein Crevettenbrötchen, wir loben sein experimentelles Essen, auch wenn er nach einem Drittel aufgibt. Hat aber auch viel Dill drin, mag es auch nicht.

Der Laden ist riesig und natürlich füllt sich der Einkaufswagen. Bei den Spielwaren dann ein Schnäppchen, noch genau drei Nerfs mit Ziellicht zum Aktionspreis, wir werden schwach. Dafür dürfen wir nun in Ruhe den Laden durchkämmen😉. Es hat ein riesen Kühlgestell mit Milch, aber ich suche noch eine UHT. Frage die Angestellte auf Englisch und nachdem sie mit einer Kollegin beraten hat, bringt sie mich zu den Mehl und Zucker und drückt mir dort Milchpulver in die Hand. Sehr lange haltbar!😂

Neben dem ICA lockt daneben auch noch ein grosser Bauhaus und wir warten im Auto, während René noch ein Kabel für den Wohnwagen braucht, zwinker zwinker… Es ist mittlerweile fast schon sechs Uhr, aber weil es so lange hell bleibt, vergisst man die Zeit. Fahren zum Wohnwagen und als wir drin sind, kommt ein heftiges Gewitter mit soviel Hagel, dass danach die Wiese weiss ist und unsere Dachfenster bedeckt sind. Wieder einmal sind wir froh über unsere Bodenheizung und Elektroofen, die es warm und kuschelig machen. Übrigens haben wir bei der Einfahrt in den Camping ein Auto und Wohnwagen mit Bündner Kennzeichen gesehen, die ersten Schweizer seit wir in Schweden sind. Nik würde am liebsten zu ihnen gehen und ein bisschen schweizerdeutsch reden, er vermisst grad die Heimat und seine Spielsachen. Ich hab jetzt noch ein bisschen zum Einräumen, ein Großeinkauf im Wohnwagen verstauen ist wie Tetris spielen🙈.

Tag 22 – 5.5.2019

Ich muss Lio wieder zudecken um sechs Uhr morgens und es ist schon so hell, dass ich den Schlaf nicht mehr finde. Um halb acht ziehe ich René quasi im Halbschlaf das Laken vom Bett weg und gehe waschen. Die Sonne blendet mich vom blauen Himmel und es füllt sich wärmer an als 2°C. Im Bad gegenüber gibt es im Restaurant ein Frühstücksbüffet, ich ködere die Jungs damit, dass es dort wieder die süssen Omeletten gibt und sie sind sofort dabei. Mit 10.- pro Erw. und 6.- für Kinder ab vier ist es auch preiswert. Werfe vorher auch noch die Bettwäsche der Jungs in die Maschine, schliesslich ist waschen hier frei. Dann geniessen wir Eier und Speck, Knäckebrot und Kötbullar, Omeletten mit Rhabarberkompott und Schlagrahm, Ingwerdrink und süsse Mandelküchlein mit viel Zuckerguss. Auch die berühmten Kanelbullar, Zimtschnecken, hätte es, aber keiner möchte mehr. Draussen hat es auf einmal richtig Volk auf dem Camping, alle mit Stift und Papier bewaffnet. Ich hatte noch gelesen, dass am Sonntag morgen ein Bingo stattfindet. Anscheinend ist das aber anders als wir es kennen, hier hängen an den Bäumen Zahlen, die man auf dem Papier eintragen muss. Es gäbe also noch viel zu entdecken auf dem Västervik Camping und er ist auch landschaftlich sehr zu empfehlen! Uns zieht es aber weiter, ich sammle die Wäsche im Tumbler ein, die Jungs klettern noch über die Felsen und gegen Mittag fahren wir wieder.

Eineinhalb Stunden ist der Weg nach Linköping nur, aber sehr schön durch Wälder und mit vielen Seen, mal rauf mal runter und auf einmal wieder ein paar rote Häuser. Dann wird das Land offener, gelbe Rapsfelder und Dörfer, bevor der Flugplatz und viele Saabhallen in Sicht kommen. Der Nordic Camping in Linköping ist schnell gefunden, aber die Reception geschlossen. Eine Telefonnummer hilft uns weiter, damit wir aus der Schlüsselbox mit Code unseren Schlüssel für den Strom nehmen können. Es stehen einige Wohnwagen da, aber ist wie ausgestorben. Die Jungs testen mal den Spielplatz und wir essen an der Sonne Brötchen mit Aufschnitt. Dann fahren wir nur mit dem Auto zum 10km entfernten Ort Berg und schauen uns den Gotä Kanal mit der Schleusentreppe an. Auf wenn die Schiffe noch nicht verkehren, ein toller Anblick und ein guter Spaziergang rundherum für alle. Allerdings frischt der Wind auf und dunkle Wolken ziehen auf. Wir schaffen es noch trocken zum Wohnwagen und machen dort Spiele und Lego. Nik spricht aus, was wir alle denken, der Camping sei grad so okay. Aber als Ausgangspunkt für Gamla Linköping morgen praktisch. Sind gespannt auf das Freilichtmuseum aus altem Dorfkern, hoffentlich ist das Wetter dann besser.