Tag 40 – 23.5.2019

Es ist windig und bewölkt beim Aufstehen, aber das Vorzelt abgetrocknet und so geht es ans Aufräumen nach dem Zmorge. Allerdings waren wir nicht so früh auf und packen erst von 10-11 Uhr. Alle möchten aber noch das Dorf Eksjö besuchen und so fragen wir an der Reception, ob wir länger stehen bleiben dürfen. Kein Problem, wir sollen uns alle Zeit der Welt nehmen, es sei ja nicht voll. Die Sonne ist rausgekommen und treibt das Thermometer bis 20°C!

Wir spazieren also gemütlich am See entlang die 800m ins Dörfchen. Dabei kommt man direkt zur Touristinfo und zum Museum. Das wäre gratis und sogar mit Kindersuchspiel nach der Katze, aber uns zieht es direkt ins Dorf. Schon hier sind die alten Gebäude toll, aber in der Hauptgasse fühlen wir uns wie in eine andere Zeit versetzt. Mit der Broschüre in der Hand erfahren wir spannende Details über Plätze und Häuser. Leider teilt Lio unsere Begeisterung nicht und wir ködern ihn und die anderen Kinder mit Traubenzucker und Smoothie aus der Konditorei. Es gäbe sicher noch mehr zu entdecken, aber wir beschränken uns auf zwei Gassen und landen noch in einem Kleiderladen mit Kinderspielecke. Dann heisst es „Hunger“ und wir setzten uns in den Innenhof einer Konditorei und geniessen Salat und Quiche und Toast. Dann das lang versprochene Eis und leckeren Kuchen für uns zum Dessert.

So gestärkt geht es zurück und während wir die letzten Sachen aufräumen, spielen die Kinder noch auf dem Spielplatz beim Camping. Den hatten sie bis jetzt übersehen, es war so spannend am See und auf den Felsen! Nun heisst es Abschied nehmen, snif snif, von den Wiesendangern, wir haben uns super verstanden. Sie fahren weiter hoch, während wir ja schon an die Heimreise denken müssen und südlich gehen. Nach zirka einer Stunde Fahrt halten wir am Supercharger in Toftaholm Herrgard. Normalerweise sind diese Plätze keine Erwähnung wert, aber hier liegt er bei einem Restaurant/Hotel direkt am See. Und wenn in Kürze das Glashaus am Wasser fertig ist, isst man hier mit einer Hammeraussicht zu Mittag oder Abends. Und ist vielleicht 2min von der E4 weg, aber so idyllisch. Wir bleiben allerdings nur kurz, der Alpakahof wartet. Er ist gut angeschrieben, aber 3km geht es auf schmaler Schotterstrasse und wir fragen uns, ob wir richtig sind. Doch wir erreichen den Hof und rufen Robert an, die Nummer hängt an der Stalltür, und dürfen uns einrichten. Sind ja auch die einzigen, WC und Münzautomat-Dusche sind offen und die Kinder lieben gleich den Spielplatz direkt vor den Alpakas. Mache uns was zu essen und dann kommt auch Robert nach Hause und informiert uns, dass wir morgen um neun Uhr mit dürfen in den Stall und beim Füttern helfen. Freuen uns, nur dass wir im Lavabo vom WC abwaschen müssen, ist ein kleiner Dämpfer. Es gibt keine Abwaschküche, der Platz ist hier mehr für Wohnmobile ausgelegt. Naja, „gute Nacht“ Alpakas vom Sofafenster aus und ab ins Bett.

Tag 19 – 2.5.2019

Es ist lustig, ich hab mir zum Frühstück mal so ein Tetrapack mit Joghurtdrink gekauft, dachte ich. Aber was da in mein Glas tropfte, war dickflüssiger Erdbeerjoghurt. Finden die Jungs natürlich lustig und seither stehen immer vier Tetrapacks auf dem Zmorgetisch, eins mit Nature und eins mit Vanille, dann mein Erdbeerjoghurt und die normale Milch. Ich werde an meinem Liter wohl noch eine Weile haben, weil „Mami, wäh, äs hät Kernli drin“ und sogar ganze Erdbeerstückli, das isst keiner. Draussen ist es bewölkt und kalt, wir ziehen uns nach dem Zmorge warm an und die Jungs besuchen mal die Hasen. Wir waschen ab im Sanitärgebäude und die Jungs kommen nach und finden einen Kessel voll Dinosaurier zum Spielen. Es liegen auch noch Kissen und Decken rum für die Gartenstühle und so entsteht auch noch eine Höhle. Ich frage Kikan wegen einer Waschmaschine und darf ihre im Haus füllen. Sie bietet an, mir auch die zweite Maschine zu machen und alles im Haus aufzuhängen, ich solle ruhig einen Ausflug machen. Als erstes flüchten wir aber in den Wohnwagen, es regnet richtig und mit Wind. Wir sind froh über unser Vorzelt, zwar zu kalt zum drin sitzen jetzt grad, aber die nassen Sachen bleiben draussen und trocknen wieder wenn die Sonne kommt. Ich backe einen Rhabarberkuchen in unserem kleinen Backofen und wir wärmen grad noch die Pizzareste von gestern auf. So gestärkt geht es ins Auto und zum nächsten Baumarkt, René hat ein Angebot für eine Bohrmaschine gesehen, die unsere Stützen mit etwas mehr Power runterfahren kann. Wir finden sie und auch Schmierfett für unsere Tür.

Das Wetter ist mal Sonne, mal Regen, aber wir wagen es trotzdem und fahren 20min zum Strand, wo es die bekannten Raukar von Gotland haben soll. Das sind Felstürme, die das Meer ausgewaschen hat. Nach einem kurzen Fussmarsch durch ein Naturschutzgebiet haben wir sie auch gefunden und es wäre ein Kletterparadies für die Jungs gewesen, aber die dunkle Wolke über uns lässt los und es prasselt der Regen auf uns nieder. Also im Laufschritt zurück durch den Wald zum Auto. Allgemeines beschweren wegen nassen Hosen, das ich zum Glück mit einem Sugus besänftigen kann. Sehen auf dem Rückweg auch noch ein altes Fischerdorf, aber aussteigen mag niemand. Wir halten im Dorf dann noch beim Coop, ja, gibt es tatsächlich in Schweden, nur die Schrift ist grün, und kaufen das nötigste ein. Übrigens treffen wir hier hauptsächlich ältere Leute, die jungen zieht es aufs Festland und es hat nie Verkehr. Haben auch zweimal einen Hasen auf der Strasse gehabt und mal einen Fasan. Mmhh, frag mich grad, ob es hier auch Elche gibt. Aber eine Herde Wildpferde hat es, Kikan hat mir das Gebiet gezeigt, wo sie herumziehen und wo man sie mit Glück sehen kann. Leider möchte ausser mir keiner dahin, also fahren wir zurück. Die Wolken haben sich verzogen und die Jungs möchten endlich unsere versprochene Kanufahrt einlösen. René nimmt zwei ins Boot und ich einen, alle natürlich mit Schwimmweste und wir paddeln ein ordentliches Stück auf dem Bach entlang. Wunderschön und ruhig, nur die Enten schnattern empört, wenn wir kommen. Dann heizt René den Grill an, wir haben Spargeln und gotländisches Entrecôte für uns gekauft, die Jungs haben Fleischbällchen vom Grill, Tomaten und Büffelmozzarella und Fladenbrot aus dem Backofen. Wir sehen und hören Per mit einem Oldtimer Musclecar auf dem Hof rumfahren und kaum ist aufgegessen, sind alle schon weg und gucken bei ihm in die Werkstatt. Er muss was an den Bremsen machen, wird mir dann erzählt. Ich kann derweil in Ruhe aufräumen.

Wir stecken sie dann ins Bett und packen in 32min das Vorzelt mit Stühlen, Tisch, Teppich und Fahrrädern ein! Es war grad trocken und morgen früh ist es sicher kälter und vielleicht wieder nass. Jetzt haben wir uns aber ein Feierabenddrink verdient.